Zum spektakulären Auftakt der DTM am Hockenheimring gehört ein adäquates Umfeld. Das dachte sich wohl auch Michael Schumacher und stattete der Tourenwagenserie am Sonntag einen Besuch ab. Gleichzeitig liefert er den zahlreichen Fans an der Strecke ein besonderes Highlight: der Rekord-Weltmeister dreht auf dem badischen Traditionskurs Runden in seinem Formel-1-Boliden des Vorjahres. Außerdem drückt der Mercedes-Pilot seinem Bruder Ralf die Daumen, der von Platz 11 ins erste Rennen der neuen Saison startet.

"Es ist fast 20 Jahre her, seit ich in der DTM unterwegs war", freute sich Schumacher über sein kurzzeitiges Comeback an der Strecke. "Ich habe die DTM über die Jahre hinweg immer wieder verfolgt - das ist Motorsport pur. Da mein Bruder auch seit einigen Jahren hier vertreten ist, spornt es noch mehr an, sich das Ganze anzusehen."

Schumacher war nicht entgangen, dass BMW bei seiner Rückkehr in die DTM stärker auftritt als angenommen. "Es ist eine komplett neue Serie mit den drei Herstellern und die Autos liegen alle innerhalb weniger Zehntel, das ist überraschend und ich hatte es so nicht erwartet", sagte Schumacher. "Das bedeutet, dass alle Hersteller Top-Arbeit leisten und alles, genau wie in der F1, eng zusammenliegt. Das ist Motorsport auf höchstem Niveau, die Jungs bewegen sich am absoluten Maximum."

Schumacher lobte das mit Top-Fahrern und ambitionierten Rookies gespickte DTM-Fahrerfeld. "Wie man gesehen hat, fahren die gewechselten F1-Piloten den anderen in der DTM nicht um die Ohren", meinte Schumacher im Hinblick auf seinen Bruder Ralf und David Coulthard. "Man braucht viel Erfahrung, das ist eine sehr feinfühlige Sache."

Ein Sonderlob bekam Arbeitgeber Mercedes für das neu gegründete Junior-Team um Christian Vietoris, Roberto Merhi und Robert Wickens: "Es ist bemerkenswert, wie sich Mercedes für den Nachwuchs einsetzt - wie bei mir vor 20 Jahren. Da hat Norbert Haug uns auch schon unterstützt und uns dorthin gebracht, wo wir heute sind."