Mit ihren umfangreichen Regeländerungen und dem Zugewinn von Hersteller BMW verspricht die DTM-Saison 2012 für eine Menge Spannung zu sorgen. Für die Audi-Piloten Mike Rockenfeller und Mattias Ekström steht vor dem ersten Lauf in Hockenheim aber vor allem ihr brandneues Arbeitsgefährt im Fokus: Der Audi A5 DTM. Allein durch die breiteren Reifen und das höhere Gesamtgewicht habe sich das Fahren für alle doch merklich gerändert. "Es ist kein Riesenunterschied, aber klar: Kleinigkeiten haben sich geändert. Der Fahrstil und die Bedingungen des Autos sind anders, da wir jetzt Schaltwippen am Lenkrad und kein sequenzielles Getriebe mit Schalthebel mehr haben", verriet Rockenfeller.

Auch verfüge man nun über mehr mechanischen Grip und die Aerodynamik fühle sich gut an, sei sehr stabil. Wo man mit dem bis dato zufriedenstellenden Gesamtpaket aber stehe, sei aber allerfrühestens am Samstag abzuschätzen. "Freitag ist nur freies Training und quasi ein Test, da wird man wie in der Vergangenheit auch verschiedene Programme simulieren", meinte der Deutsche, der erklärte, Vorhersagen seien daher schwierig. Zeit für eine erste Abschätzung sei es, vorausgesetzt man habe vor Ort stabile Wetterbedinungen, erst nach dem Qualifying. Markenkollege Mattias Ekström glaubte hingegen, schon etwas früher und spätestens Samstagvormittag Prognosen abgeben zu können - dann würden bei den meisten wohl endgültig die Hüllen fallen.

Qualifying wird eng

Im Winter standen bei Mike Rockenfeller viele Tests an - nun sieht er sich gut gerüstet, Foto: Audi
Im Winter standen bei Mike Rockenfeller viele Tests an - nun sieht er sich gut gerüstet, Foto: Audi

"Ich glaube, nach so langer Zeit wollen es dann alle wenigstens einmal vor dem Qualifying wissen - Fahrer wie Teamchefs - und eine wirklich schnelle Runde fahren", so der Schwede. Zwar könne es danach immer noch die ein oder andere Überraschung geben. "Aber niemand wird so selbstbewusst sein, dass er sich traut, seine Karten bis zum Qualifying komplett bedeckt zu halten", mutmaßte der Zweitplatzierte des Vorjahres. Verstecken brauche man sich allerdings auch nicht, denn der erste Eindruck des neuen A5 DTM sei durchaus positiv. Besonders das Zusammenspiel mit den neuen Reifen lobte Ekström. "Der neue Hankook-Pneu arbeitet über die Distanz gut, ist sehr konstant. Ob das aber auch gut für spannende Rennen ist, wissen wir noch nicht und können wir nur hoffen."

"Dieses Jahr wird alles sehr eng, die Unterschiede werden sehr, sehr gering - egal auf welcher Strecke", erklärte Ekström, der auch Gründe für diesen Trend ausgemacht hatte: "Im Verhältnis zu früher sind die Autos ein bisschen einfacher zu fahren, was aber noch nicht heißt, dass es auch einfacher ist, vorne zu sein. Ganz im Gegenteil. Dadurch wird das ganze Feld enger zusammenrücken, zumal ja auch alle neue Autos haben und es keine Jahreswagen mehr gibt." Da nun alle Piloten quasi das gleiche und vor allem das beste Material zur Verfügung hätten, steige die Leistungsdichte. Daher sei auch die Spannung vor Saisonstart größer als sonst.

"Mit einem vom Reglement her eingefrorenen Auto, wussten wir ja auch vorab schon immer ungefähr, wo wir stehen. Nun werden die Karten aber neu gemischt", meinte der zweifache Meister. Dass das ganze Gerede im Vorfeld nun zu Ende sei, freute ihn. "Endlich geht es los und wir sehen, wo wir wirklich stehen", lachte Ekström. Gerade das Qualifying werde seiner Meinung nach äußerst spannend. "Besonders in Q2 und Q3, wenn mehrere Autos auf der Strecke sind." Zudem war er gespannt auf die ersten Überholmanöver mit den neuen Autos. "Das kriegt man beim Testen ja noch gar nicht mit, denn da gibt es das nicht - das Verhalten im Zweikampf müssen wir also erst noch studieren", sagte der Audi-Fahrer.