Am vergangenen Freitag gab Audi sein Fahrer-Aufgebot für die anstehende DTM-Saison bekannt. Wieder mit dabei: Mike Rockenfeller. Er kehrt nach seinem letztjährigen Abstecher zu Abt wieder ins Team Phoenix zurück. Mit Miguel Molina wird ihm gleichzeitig ein neuer Teamkollege an die Seite gestellt. Rockenfeller peilt mit dem neuen Audi A5 DTM nicht nur seinen nächsten Sieg in der DTM an, sondern verfolgt 2012 noch ein weiteres Ziel. "Es ist mein Wunsch, in diesem Jahr wieder in Le Mans mitfahren zu können", so Rockenfeller im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Le Mans ist für mich das wichtigste Rennen überhaupt und es wäre großartig, wenn wir das gemeinsam mit Audi in diesem Jahr wieder vereinbaren könnten."

Rockenfellers letzter Ausflug an die Sarthe ist Vielen noch in schlechter Erinnerung. In der Nacht schlug er im Audi-Prototypen bei Höchstgeschwindigkeit in die Leitplanke ein, nachdem er beim Überrundungsversuch von einem Ferrari übersehen worden war. Rocky blieb weitestgehend unverletzt, musste jedoch den DTM-Lauf in der Lausitz sausen lassen. Der Horror-Crash hält ihn jedoch nicht davon ab, wieder beim Klassiker an den Start gehen zu wollen. "Zum Glück habe ich weder körperliche noch psychische Schäden davongetragen", sagt er.

Ein Problem mit Le Mans 2012 sieht Rockenfeller lediglich im vollgepackten Terminkalender. "Aufgrund der Terminsituation könnte es sich in dieser Saison zwar schwierig gestalten, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf", kreuzt Rockenfeller die Finger. "Dr. Wolfgang Ullrich hat es in den vergangenen Jahren stets toll geschafft, ein rundes Motorsportprogramm für mich zu organisieren." Le Mans steigt am 16./17. Juni - in den zwei Wochen vor- und nachher stehen keine DTM-Rennen auf dem Plan. Doch zunächst einmal richtet Rockenfeller seinen Fokus voll auf die neue Tourenwagen-Saison.

"Ich habe mir viele Gedanken über dieses Thema gemacht und mich am Ende klar für die DTM entschieden", gibt der LMS-Sieger von 2008 der Langstrecken-WM einen deutlichen Korb. "Es gibt komplett neue Autos und einen dritten Hersteller - die Karten werden also völlig neu gemischt." Vor allem die 2012er Coupés haben es ihm angetan, den A5 DTM konnte er bei zahlreichen Testfahrten ausführlich kennen lernen. Hätte es in diesem Jahr allerdings nicht den großen Umbruch in der DTM gegeben, wäre Rockenfellers Entscheidung bezüglich seiner Zukunft womöglich anders ausgefallen.

"Ganz ehrlich: wenn sich im Vergleich zum Vorjahr in der DTM nichts verändert hätte, dann wäre meine Entscheidung pro DTM vielleicht nicht so einfach gewesen", gibt er zu. "Dann hätte ich meinen Fokus möglicherweise auf die Sportwagen gerichtet." Jetzt also DTM. Ob der Neubeginn ein Vorteil für Rockenfeller ist, darauf will er sich nicht festlegen: "Darüber habe ich mir keine großen Gedanken gemacht. Wenn überhaupt, würde ich es als Vorteil ansehen. Ich hoffe, dass mir das neue Audi A5 Coupé samt der neuen Reifen und Regularien gut liegt."