Die Präsenz von Hankook in der DTM wurde bislang absolut positiv im Fahrerlager aufgenommen. Nach der Debüt-Saison im vergangenen Jahr hat der Reifenlieferant die Mischungen für 2012 noch einmal überarbeitet und an die neuen Gegebenheiten angepasst. Mike Rockenfeller hatte während diverser Testfahrten bereits die Möglichkeit, sich mit den neuen Schlappen vertraut zu machen. "Ich habe das Gefühl, dass wir wegen der Hankook-Reifen mehr pushen können als zuvor. Die neue Mischung verzeiht etwas mehr, weil sie mehr Grip aufbaut", erklärt Rockenfeller im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Dank des mechanischen Grips können wir jetzt höhere Kurvengeschwindigkeiten fahren. Gerade in langsamen Kurven, wo mechanischer Grip eine wichtige Rolle spielt, ist der Reifen sehr gut."

Von einer völlig anderen Welt will der Audi-Pilot in Bezug auf die neue Reifengeneration indes nicht sprechen, dafür ist er überzeugt, dass ihm selbst sowie dem neuen A5 DTM die breiteren Reifen gut liegen werden. Hankooks neuer Reifen-Ansatz ist gleichzeitig ein Kompromiss im Hinblick auf die Coupés für 2012. Die neuen Boliden treten nicht mehr so aerodynamisch zerklüftet auf wie ihre Vorgänger-Modelle - das sieht zwar etwas seriennäher aus, sorgt jedoch zunächst einmal für Einbußen bei der Downforce. Allerdings kann man davon ausgehen, dass sich die Autos bis zur Homologation im März noch etwas verändern werden.

"Dann sehen wir, wie viel Abtrieb sie noch haben", sagt Rockenfeller. "Ich glaube, dass es auch das Ziel war, den Abtrieb etwas zu verringern. In den vergangenen Jahren haben die Ingenieure jede noch so kleine aerodynamische Möglichkeit ausgereizt. Daraus resultierten extrem zerklüftete Autos, was mir persönlich gut gefiel. Nun wurde wohl versucht, den aerodynamischen Einfluss ein wenig einzudämmen." Rockenfeller denkt, dass der verlorene Abtrieb durch die neuen Reifen kompensiert werden sollte.

Ein weiteres Novum für 2012 in de DTM: Schaltwippen. In Zukunft wechseln die Piloten die Gänge direkt am Lenkrad, der Griff zum Schalthebel in der Mittelkonsole ist nicht mehr nötig. "Physisch wird das Fahren mit Sicherheit etwas angenehmer", sagt Rockenfeller, der aus diversen Sportwagen-Serien mit den Schaltpaddeln vertraut ist. "Man hat beide Hände permanent am Lenkrad und muss auch kein Zwischengas mehr geben beim Runterschalten. Sprich: du kannst dich voll auf die Linie konzentrieren." Hört man sich einmal im Fahrerlager um, freuen sich die meisten Piloten auf die Einführung der zeitgemäßen Schaltwippen.

Rockenfeller ist auf jeden Fall vom neuen Schaltkonzept in der DTM vollends überzeugt: "Ich persönlich habe richtig viel Spaß mit den Schaltwippen; eine geile Lösung. So kannst du beispielsweise in einer Ecke einen anderen Schaltvorgang wählen, den du früher mit dem sequentiellen Getriebe nicht so richtig geschafft hast."