Die berüchtigte Avus in Berlin feiert 2012 ihr 90-jähriges Bestehen: zwischen 1922 und 1998 fanden auf Europas erster, reiner Autostraße Rennen statt. Die DTM gastierte zwischen 1984 und 1995 auf der Avus. Die ersten beiden Laufsieger waren Manfred Trinkt im Ford Mustang und Olaf Manthey im Rover Vitesse. Mit drei Siegen ist Hans-Joachim Stuck der erfolgreichste DTM-Pilot auf der Avus.

Der Kurs in Berlin bestand aus zwei langen Geraden, verbunden durch zwei Kurven (Nord- und Südkehre). Beim Anbremsen der Spitzkehre erreichten die DTM-Piloten einen Topspeed von knapp 300 km/h. Mit der Erhöhung der Nordkurve wurde die Avus zur schnellsten Strecke der Welt, aber auch zur Todesfalle für zahlreiche Piloten.

Beim Großen Preis von Deutschland 1959 schoss Jean Behras mit seinem Porsche über den äußeren Rand der Nordkurve hinaus und prallte gegen einen Fahnenmast. Es war nicht der erste tragische Unfall dieser Art. 1926 überschatteten gleich vier Todesfälle das erste ausgetragene Rennen auf der Berliner Strecke.

Ihren Bau verdankt die Rennstrecke den deutschen Renn-Misserfolgen des 20. Jahrhunderts. Um den Wettbewerbsnachteil gegen die Engländer und Franzosen aufzuholen, ließ Kaiser Wilhelm II. eine permanente Rennstrecke bauen. Das Bauprojekt bekam den Namen "Automobil- und Verkehrsübungsplatz", kurz "Avus".