Es war nicht gerade der Saisonverlauf, den sich Timo Scheider ausgemalt hatte. Anstatt nach dem titellosen Vorjahr wieder um die Meisterschaft zu kämpfen und seinen dritten Titel nach 2008 und 2009 einzufahren, reichte es für den Audi-Piloten wie schon 2010 nur zum vierten Platz in der Gesamtwertung.

Doch hatte der 33-Jährige damals noch eine gute zweite Saisonhälfte und immerhin einen Saisonsieg vorzuweisen, fuhr Scheider in diesem Jahr nur einmal auf das Podium und haderte in der zweiten Hälfte der Saison mit mangelnden Resultaten.

Als Vierter in Hockenheim startete Timo Scheider in die Saison, Foto: Sutton
Als Vierter in Hockenheim startete Timo Scheider in die Saison, Foto: Sutton

Zum Saisonauftakt sah es für Scheider noch recht vielversprechend aus. Zwar war ein vierter Rang in Hockenheim nicht unbedingt das, was sich ein potenzieller Titelaspirant vorstellt, doch machte dieses Ergebnis Mut für den weiteren Saisonverlauf. Obwohl Scheider Balanceprobleme hatte, verpasste er das Podest nur haarscharf.

Der einzige Podiumsplatz

In den nächsten Rennen zeigte sich jedoch, dass es Scheider schwer haben würde, bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitzureden. In Zandvoort hatte der zweifache DTM-Champion wieder mit Balance-Problemen zu kämpfen - er hatte zu keinem Zeitpunkt etwas mit der Vergabe der Siegerpokale zu tun. Doch ein fünfter Platz bedeutete immerhin vier Zähler. Noch war in der Meisterschaft überhaupt nichts entschieden.

In Spielberg fehlte Timo Scheider das nötige Glück., Foto: Red Bull/GEPA
In Spielberg fehlte Timo Scheider das nötige Glück., Foto: Red Bull/GEPA

Beim Rennen in Spielberg folgte für Scheider allerdings ein Dämpfer. Der Deutsche hing lange Zeit hinter Mike Rockenfeller fest, so dass die Verbindung zur Spitzengruppe schnell abriss. De facto reichte es nur zum siebten Platz. "Ich hätte mir mehr erwartet. Vom reinen Tempo wäre auch mehr möglich gewesen. Um in der DTM vorne zu sein, muss einfach alles stimmen. Das war heute leider nicht der Fall", ärgerte sich Scheider im Anschluss.

Nun musste sich Scheider schnell steigern, um noch Titelchancen zu haben. Das gelang ihm mit einem zweiten Platz auf dem Lausitzring prächtig. "Die Performance von Auto und Reifen war fantastisch, dazu kamen eine perfekte Strategie und zwei super Boxenstopps meines Teams. Es tut gut, wieder das Gefühl zu erleben, auf dem Podium zu stehen", war der Audi-Pilot sichtlich erleichtert. Was er zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht wusste, war, dass dies sein einziger Podiumsplatz 2011 bleiben sollte.

Eine enttäuschende zweite Saisonhälfte

Zwar konnte er beim Regenrennen auf dem Norisring vom siebten Startplatz noch auf die vierte Position nach vorne fahren und dieses Resultat auf dem Nürburgring wiederholen, doch zu weiteren Spitzenergebnissen reichte es nicht. Dementsprechend war der Zug in der Meisterschaft bald abgefahren.

Was folgte, waren zwei Enttäuschungen: In Brands Hatch hatte Scheider eine Kollision, in Oschersleben stellte er seinen Audi aufgrund eines Steins im Wasserkühler ab.

Beim Rennen in Valencia konnte sich Scheider dann rehabilitieren. Mit der schnellsten Rennrunde und einem vierten Platz zeigte der Ex-Champion, dass mit ihm noch immer zu rechnen ist. "Die schnellste Rennrunde zeigt, was möglich war", resümierte Scheider. Nichtsdestotrotz wurde dem Abt-Piloten in Valencia deutlich vor Augen geführt, dass nun nicht mehr er, sondern Martin Tomczyk die klare Nummer 1 bei Audi war.

Beim Saisonabschluss in Hockenheim kam Scheider nach einem siebten Platz im Rennen zu einer etwas ernüchternden Erkenntnis: "Ich war anfangs schnell und danach etwas langsamer. Das hätte ich mir beim Finale etwas anders gewünscht. Aber das Bild passt zur ganzen Saison, die jetzt vorbei ist", sagte Scheider, der nach einem passablen Saisonstart am Ende weniger gute Resultate erzielte.