Ohne genaue Ziele definiert zu haben, startete Edoardo Mortara in diesem Jahr in seine erste DTM-Saison. Im Vorjahr war er Meister der Formel-3-Euro-Serie geworden, in der DTM wollte er nun schlicht und einfach sein Bestes geben. Doch wie es die Natur eines Rennfahrers ist, konnte auch der diesjährige Rookie beim ersten Saisonrennen der DTM auf dem Hockenheimring seinen Ehrgeiz nicht so recht zurückhalten.

Entsprechend enttäuscht war er, als er nach einem guten Start Probleme mit dem Boxenfunk bekam. "Während des Rennens braucht man einfach ständig Informationen zum Rennverlauf, die ich alle nicht bekommen habe", ärgerte sich der 24-Jährige. Somit reichte es für Mortara am Ende nur zu einem ernüchternden 14. Rang beim Auftaktrennen statt zu den ersten DTM-Punkten.

Gleich beim zweiten DTM-Rennen in Zandvoort konnte Edoardo Mortara seine ersten Punkte erzielen, Foto: DTM
Gleich beim zweiten DTM-Rennen in Zandvoort konnte Edoardo Mortara seine ersten Punkte erzielen, Foto: DTM

Doch ganz nach der Devise "Niemals aufgeben", die er auf seiner Website erstrahlen lässt, ging Mortara das Rennen in Zandvoort entsprechend motiviert an. Mit einem siebten Startplatz legte er den Grundstein für ein gutes Rennergebnis, welches er schließlich auch einfahren konnte. "Es war ein gutes Rennen für mich und wir hatten heute eine gute Pace", freute sich der Audi-Pilot nach seinem sechsten Platz und den ersten drei Punkten, die er gleich im zweiten Rennen der Saison holte.

Das Highlight im Münchener Olympiastadion

Nach einem ernüchternden 16. Platz in Spielberg und einem Ausfall in der Lausitz setzte der Rookie beim Regenrennen auf dem Norisring das nächste Ausrufezeichen. Auch wenn er unter den schwierigen Bedingungen dort zu kämpfen hatte, reichte es zu einem guten fünften Platz für den Italiener. "Viel konnte man aus dem Auto heraus am Ende nicht mehr sehen, aber letztendlich haben wir jetzt ein gutes Ergebnis und das ist doch die wichtigste Sache", berichtete Mortara.

Im Münchener Olympiastadion machte Edoardo Mortara mächtig auf sich aufmerksam, Foto: Audi
Im Münchener Olympiastadion machte Edoardo Mortara mächtig auf sich aufmerksam, Foto: Audi

Der Saisonhöhepunkt sollte dann zwei Wochen später beim DTM-Showevent im Münchener Olympiastadion folgen. Bei den im K.O.-Modus ausgetragenen Wettbewerben setzte sich der 24-Jährige am Samstag gegen die versammelte DTM-Elite durch und gewann das Finale gegen Bruno Spengler. Am Sonntag bestätigte er diese Glanzleistung und zog ebenfalls ins Finale ein, war diesmal jedoch gegen Spengler unterlegen. Trotzdem zeigte Mortara hier ganz deutlich auf, dass mit ihm in der DTM zu rechnen ist.

Zwei Podiumsplätze als Bestätigung

Nach einem passablen achten Platz auf dem Nürburgring fuhr der Jahreswagen-Fahrer auch prompt in Brands Hatch auf das Podest und wiederholte dieses Kunststück zwei Wochen später in Oschersleben gleich noch einmal. Wie ehrgeizig der junge Italiener ist, beweisen seine Aussagen nach dem dortigen Rennen. "Es ist natürlich hervorragend, auf dem Podest zu stehen, denn als Rookie ist das ein unglaubliches Resultat. Aber wenn wir einmal ehrlich sind, muss ich mich noch sehr verbessern", übte sich Mortara in Selbstkritik, da er sich darüber ärgerte, dass er beim Start den Motor abgewürgt hatte.

Hatte Mortara zu diesem Zeitpunkt bereits 21 Punkte eingefahren, so sollte es auch dabei bleiben. Fehler in Valencia und Hockenheim verhinderten weitere gute Resultate. "In Valencia war es kein großer Fehler, so etwas kann einfach mal passieren. Aber in Hockenheim war ich einfach zu nervös ", resümierte Mortara seinen bescheidenden Saisonabschluss. Trotzdem hat er während seiner Rookie-Saison in der DTM sein großes Potenzial bewiesen und darf sich wohl auch 2012 mit dem A5 DTM beweisen.