Susie Wolff, ehemals Stoddart, teilte ein ähnliches Schicksal wie das von Markenkollege David Coulthard: 2011 sollten die nächsten Meisterschaftspunkte für die Britin folgen, nachdem sie im Vorjahr ihre ersten Punkte in der DTM sammeln konnte. Doch im Gegensatz zu Coulthard ging Wolff 2011 wieder einmal komplett leer aus. Der Auftakt in ihr sechstes Jahr in der Tourenwagenserie stand schon unter keinem guten Stern. Nach Platz 16 im Qualifying wollte Wolff schnell den Anschluss an die Punkteränge finden - zu schnell. Mit einem ordentlichen Frühstart begann sie die neue Saison. Doch als ob die anschließende Durchfahrtstrafe für dieses Vergehen nicht schon gereicht hätte, nahm sie bei einem Boxenstopp auch noch die Tankkanne mit auf die Strecke.

Verwirrung in der Boxengasse, Foto: Sutton
Verwirrung in der Boxengasse, Foto: Sutton

Am Ende wurde es aufgrund zahlreicher Ausfälle noch Platz 12 für Wolff, doch zufrieden war sie nicht. "Hoffentlich wird es in Zandvoort besser", blickte die Britin hoffnungsvoll in die Zukunft. In den Niederlanden sowie beim dritten Saisonlauf in Österreich überquerte sie als 12. respektive 13. die Ziellinie, doch mit der Punktevergabe hatte Wolff weiterhin nichts zu tun. Schnell wurde klar, dass die Jahreswagen von Audi in einer anderen Liga fahren als ihre Mercedes-Pendants - Wolff war eine der Leidtragenden.

In der Lausitz ging es zunächst bergauf: zum ersten Mal im Jahr 2011 erreichte Wolff das zweite Qualifying-Segment, doch der Rückschlag folgte vor dem anschließenden Rennen. Auf dem Weg in die Startaufstellung zog Wolff eine Lache hinter sich her, denn ihre C-Klasse verlor Bremsflüssigkeit. Ihre Mechaniker versuchten, das Problem zu beheben, doch für den Start reichte es nicht mehr. Beim Chaos-Rennen am Norisring wiederholte Wolff ihre Österreich-Performance: von P15 ins Rennen gestartet, lag sie beim Abbruch des Rennens aufgrund des heftigen Regens an 13. Position.

"Ich weiß durchaus, dass es kritische Stimmen gibt, aber ich kann nur in jedem Rennen mein Bestes geben", erklärte sie vor dem sechsten Lauf des Jahres am Nürburgring. "Sicherlich unterlaufen mir manchmal Fehler oder ich bin nicht schnell genug, aber solange ich nach einem Rennwochenende sagen kann, dass ich 100 Prozent gegeben habe, bin ich mit mir zufrieden." In der Eifel pilotierte sie ihre C-Klasse abermals in Q2, doch eine Kollision mit Oliver Jarvis im Rennen brachte sie um ein möglicherweise besseres Resultat als Rang 14.

Ungefähr so unbefriedigend ging es für Wolff weiter. Platz 14 beim Heimrennen in Brands Hatch folgte ein vorzeitiger K.o. in Oschersleben, als sie sich früh ins Kiesbett verabschiedete. Ihr sportliches Highlight erlebte die 29-Jährige beim vorletzten Lauf in Valencia mit P11. Der wurde allerdings von ihrer darauffolgenden Heirat mit Toto Wolff überschattet. Der Wiener ist beileibe kein Unbekannter im Motorsport-Business, sondern Anteilseigner der HWA-AG und des Williams-Formel-1-Teams.

Mit Schwung ins Kiesbett, Foto: Sutton
Mit Schwung ins Kiesbett, Foto: Sutton

Nach der Traumhochzeit auf der italienischen Insel Capri, schloss Wolff die Saison beim Finale in Hockenheim mit einem unbeeindruckenden 15. Platz ab. "Ich kann hier noch mehr erreichen", stellte sie nach dem abschließenden Rennwochenende fest - die Chancen stehen gut, dass Wolff sich 2012 im neuen Mercedes-Coupe versuchen darf. Dann hat man sich auch an den Schriftzug WOL im Zeitentableau gewöhnt...