Die DTM-Saison 2011 war für Jamie Green durchwachsen. In zehn Rennen stand der 29-jährige Brite zweimal auf dem Podest. Davon beim Saisonfinale in Hockenheim ein Mal ganz oben. Nach seiner Debüt-Saison 2005 war das abgelaufene Jahr für den Mann aus Leicester das nach Punkten zweiterfolgreichste seiner DTM-Karriere.

Greens Fazit fällt nach seiner insgesamt siebten Saison in Diensten von Mercedes durchaus positiv aus: "2011 war für mich eine interessante Saison. Ich arbeitete wieder mit dem HWA-Team zusammen, was mein Ziel war." Auch die Tatsache, dass der Brite der zweitbeste Mercedes-Pilot in der Endabrechnung war, wertet Green als gutes Ergebnis.

Green kehrte 2011 nach zwei Saisons und einigen Siegen in einem Mercedes-Jahreswagen wieder zum HWA-Rennstall und in ein aktuelles Fahrzeug zurück. Bei HWA ersetzte er Paul di Resta, der nach seinem Titelgewinn 2010 in die Formel 1 aufgestiegen ist. Der Erwartungsdruck auf Green war vor der Saison dementsprechend hoch. Nach seiner Beförderung plante Green, das in ihn gesetzte Vertrauen mit guten Ergebnissen zurückzuzahlen, doch schlechte Starts verhagelten dem 29-jährigen die regelmäßig guten Qualifying-Ergebnisse.

Green war mit seiner Saison zufrieden, Foto: DTM
Green war mit seiner Saison zufrieden, Foto: DTM

Besonders enttäuschend verlief für den Briten das Rennen auf dem Lausitzring, als ihn der spätere Meister Martin Tomczyk eingangs der zweiten Runde überholte. Green war auf Rang zwei liegend ins Rennen gestartet und landete letztlich nur auf dem neunten Platz. Auf seiner Paradestrecke, dem Norisring, fuhr Green im fünften Rennen mit Platz zwei seine erste Podestplatzierung 2011 heraus. In den vergangenen drei Jahren gewann Green drei Mal hintereinander in den Straßen von Nürnberg. Diesmal startete er von Platz drei und kam hinter seinem Teamkollegen Bruno Spengler als zweiter ins Ziel - sein erstes Highlight in der abgelaufenen Saison.

Mit dem Ausgang des folgenden Laufs auf dem Nürburgring war Green wiederum alles andere als zufrieden. Von Platz zwei gestartet, sprang am Ende nur ein sechster Rang heraus. Green büßte direkt am Start wichtige Positionen auf die Konkurrenz ein. "Ich habe am Start zu viel Gas gegeben und hatte durchdrehende Räder", erinnert er sich.

Sieg als Pluspunkt bei Vertragsverhandlungen

Über das gesamte Jahr gesehen war Green dennoch der zweitbeste Mercedes-Pilot nach Bruno Spengler. Trotzdem sieht Green bei sich Verbesserungspotenzial: "Es gibt noch einige Bereiche, in denen ich mich nächstes Jahr steigern kann. Es war ein gutes Lehrjahr für mich und meine Resultate waren ebenfalls in Ordnung", zog er ein gutes Saisonfazit. Das größte Highlight war natürlich sein Sieg beim Finale in Hockenheim. Nach 2007 war dies bereits Greens zweiter Sieg im Badischen und zugleich der letzte der Mercedes C-Klasse.

Bei Greens insgesamt viertem Start aus der ersten Startreihe in diesem Jahr gelang es dem Briten in Hockenheim erstmals, das Rennen auch auf dem Podium zu beenden. "Ich hatte oft keinen guten Start und hing dann im Verkehr fest, die Strategie war kaputt. Heute war das eine echte Erlösung, denn ich wusste, dass ich gewinnen kann und wollte das auch beweisen", erklärte der siebenfache DTM-Laufsieger nach seinem überlegenen Triumph in Hockenheim.

Green, der nie an seinem Talent gezweifelt hat, hat fest mit einem weiteren Sieg in der DTM gerechnet: "Als schneller Fahrer erwartet man einfach Siege." Der Sieg unmittelbar vor der Winterpause erleichtert zudem die Vertragsverhandlungen für das kommende Jahr. Green würde gerne weiter mit Mercedes in der DTM zusammenarbeiten. Auch Motorsportchef Norbert Haug signalisierte bereits die Zufriedenheit des Autoherstellers mit den von Green gezeigten Leistungen.