Im Kampf um die Cockpits für die Saison 2012 wollten Maro Engel und Christian Vietoris auf dem Hockenheimring eigentlich noch einmal so richtig angreifen. Geklappt hat das nicht wirklich - Engel landete abgeschlagen auf dem 14. Platz, Vietoris schied nach einem Fehler beim Boxenstopp unverschuldet aus. Ihr Punktekonto konnten sie so nicht aufbessern, waren auf den Gesamträngen 13 und 14 aber immerhin die besten Jahreswagen-Fahrer von Mercedes-Benz.

"Es war eine Saison mit hohen und Tiefen, vor allem der Anfang der Saison war gut. Etwas wehmütig denke ich an Spielberg zurück, wo wirklich mehr drin war. Auch am Norisring waren wir sehr gut unterwegs. Diese Sachen überwiegen. Unser Ziel bester Jahreswagen-Pilot zu werden, haben wir auch erreicht", zog Engel trotz des schwachen Wochenendes ein positives Fazit der Saison. "Es gab sicher viele positive Sachen, wenngleich das letzte Wochenende sicher nicht dazugehört. Warum es hier nicht geklappt hat, muss man nochmals analysieren."

Christian Vietoris darf noch Formel 1 testen, Foto: Sutton
Christian Vietoris darf noch Formel 1 testen, Foto: Sutton

Auch das Hockenheim-Fazit von Vietoris fällt ziemlich nüchtern aus: "Über die Ziellinie wäre ich schon noch gern gefahren", hielt der Rookie im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com am Ende der Saison fest. "Die Felge sah sehr komisch aus, die Rasten waren abgedreht. Ob es eine Folge oder der Auslöser war, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber selbst wenn es ein Fehler der Mechaniker war, man den Jungs keinen Vorwurf machen, denn sie wechseln vier Räder in drei Sekunden."

Insgesamt kann Vietoris ein sehr positives Fazit der ersten Saison ziehen, vor allem beim Regenrennen in Oschersleben konnte er glänzen. "Zu Beginn war Maro mein Maßstab, aber ich habe ihm in der zweiten Saisonhälfte richtig Druck gemacht und war in den letzten drei Rennen auch schneller als er", berichtet Vietoris. "Ich fühlte mich wohl im Auto, die Veränderungen haben Wirkung gezeigt und wir waren hier der deutlich schnellste Jahreswagen."

Wie es bei den beiden weitergeht, steht momentan noch nicht fest. Klar ist nur, dass beide gerne weiter für Mercedes in der DTM fahren würden. Vietoris hat zudem einige interessante Angebote aus der GP2 Serie und bekommt sogar eine Testchance beim Formel-1-Team Lotus Renault. "Es ist aber keine Perspektive für nächstes Jahr, sondern einfach eine Belohnung für die gute Saison, die ich gefahren bin. Den Test nehme ich natürlich gerne mit. Ansonsten fühle ich mich hier bei Mercedes wohl und möchte auch hier bleiben."