Nach Platz fünf im zweiten Training der DTM in Hockenheim, hatte sich Oliver Jarvis für das Qualifying irgendwie mehr vorgenommen. "Ich bin nicht wirklich zufrieden - ich kam hierher und habe auf mehr gehofft, gerade auch weil es heute Vormittag noch so schien, als wäre mehr möglich", meinte der Brite enttäuscht. "Im Qualifying war das aber leider das Maximum - es könnte morgen also ein hartes Rennen werden", so der Audi-Pilot.

Gründe für die Formschwankungen gäbe es viele. "Es ist immer noch sehr kalt. Ich weiß aber nicht, ob das einen Unterschied gemacht hat. Eine kleine Veränderung der Streckentemperatur kann natürlich große Auswirkungen auf das Auto haben", erklärte Jarvis, der anfügte: "Aus irgendeinem Grund war das Auto am Ende jedenfalls nicht mehr so schnell wie in der Früh und wir haben ein paar Zehntel verloren. Der Wagen hat sich leider in die falsche Richtung verändert, aber so ist das im Rennsport und deshalb starten wir nun nur vom achten Platz."

Punkte sind das Ziel

Die Sonne über der DTM-Saison 2011 geht so langsam unter - Oliver Jarvis will noch einmal Punkte, Foto: Audi
Die Sonne über der DTM-Saison 2011 geht so langsam unter - Oliver Jarvis will noch einmal Punkte, Foto: Audi

Für das Rennen sei aber noch nichts verloren. "Mit einem guten Start, wenn wir schnell sind und somit etwas mit der Strategie ausrichten können, schaffen wir es hoffentlich unter die Top-5 und holen ein paar Punkte", sagte der Brite. "Ich glaube nicht, dass es ein Problem wird die Reifen auf Temperatur zu kriegen, denn wir haben ja Heizdecken. Ich glaube es wird mehr darum gehen, jede Runde voll anzugreifen, um schnell zu sein und darauf zu hoffen, dass das Team zwei gute Boxenstopps macht", meinte Jarvis gegenüber Motorsport-Magazin.com.

"Wenn man schnell ist, kann man sehr lange fahren und sich so aus dem Verkehr heraushalten - oder eben den anderen Weg wählen, früh hereinkommen, zwei frühe Boxenstopps absolvieren und so versuchen, auf der Strecke Plätze gutzumachen", erklärte der Audi-Fahrer seine vielen Strategie-Optionen. "Ich werde natürlich bestmöglich angreifen, aber auch keine unnötige Risiken eingehen. Wenn es eine Überholmöglichkeit gibt, werde ich es versuchen", so der Achtplatzierte, der aber auch anfügte: "Nur weil es jetzt das letzte Rennen ist, werde ich jedoch noch lange nichts Verrücktes versuchen."

Ob er im Kampf um den Vizetitel seinem Audi-Kollegen Mattias Ekström helfen könnte, wollte Jarvis nicht sagen. "Wenn er vorbei will, muss er mich überholen und darum kämpfen." Ein zweiter Platz in der Meisterschaft sei zwar schön, aber für einen Rennfahrer ohnehin nicht der größte Ansporn. "Man ist hier, um den Titel zu gewinnen. Ich glaube also, dass er sich keine so großen Sorgen macht, ob er nun am Ende Zweiter oder Dritter wird", stellte der Brite mit einem Zwinkern klar.