Martin Tomczyk erlebte in Oschersleben ein Auf und Ab der Gefühle. Am Samstag noch in Q1 gescheitert, erreichte er im Rennen den zweiten Platz und konnte seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf neun Punkte ausbauen. "Definitiv bin ich glücklich", so der Audi-Pilot. "Gestern war sicher nicht mein Tag und ich war sehr enttäuscht. Aber man darf nie aufhören zu pushen."

Dennoch gab er auch zu, am Start und in den ersten zwei Runden viel Glück gehabt zu haben, nachdem er sich ohne Schaden durch den Tumult der ersten Kurve geschlängelt hatte. "Es war in Oschersleben sehr rutschig und es war ein Gefühl wie auf rohen Eiern. Ich habe vor mir gesehen, wie einer nach dem anderen rausgekegelt ist und habe es daher langsam angehen lassen", erklärte Tomczyk.

Motorhaube ging flöten

Doch bereits wenige Runden später musste er dann den Verlust seiner Motorhaube hinnehmen. "Es ging so schnell, du siehst sie nur fliegen", so der Rosenheimer, der in den folgenden zwei Kurven langsamer machte, um wieder ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Trotz dieses großen Nachteils war der Audi aber noch fähig auf das Podest zu fahren. "Die vordere Aerodynamik hat mir komplett gefehlt, die ist im Regen eigentlich sehr wichtig. Aber unser mechanischer Grip war sehr gut, daher hat es nicht so viel ausgemacht", erklärte Tomczyk die Situation.

Martin Tomczyk konnte nach dem Rennen wieder lachen, Foto: Sutton
Martin Tomczyk konnte nach dem Rennen wieder lachen, Foto: Sutton

Nun geht der Deutsche mit sehr guten Aussichten in die letzten beiden ausstehenden Rennen, was er auch einem Schaden an Bruno Spenglers Wagen zu verdanken hat. Denn der Kanadier schied aus und blieb in Oschersleben ohne Punkte. "Es tut mir sehr leid für Bruno, es wäre sicher noch ein spannender Kampf [im Rennen] zwischen uns geworden", zeigte er Mitgefühl mit seinem Meisterschaftskonkurrenten. "Ich war lange hinter ihm, aber das kann sich in der DTM schnell ändern."

Nicht auf Spengler konzentriert

Mit diesem Vorsprung will sich der Audi-Pilot aber nun nicht mehr die Butter vom Meisterschafts-Brot nehmen lassen. "Bei nur noch zwei zu fahrenden Rennen denke ich natürlich an die Meisterschaft", so der Tabellenführer. "Aber wir kommen jetzt nach Valencia und ich werde einfach hingehen und versuchen mein Bestes zu geben. Wir sind nicht auf Bruno konzentriert, sondern darauf, gute Arbeit zu leisten."