Timo Scheider wartet seit fast einem Jahr auf seinen siebten Sieg in der DTM. Zum letzten Mal triumphierte er Ende Oktober in Adria. In der vergangenen Saison spielte Scheider im Titelkampf keine große Rolle - 2011 sollte alles besser werden. Wurde es aber nicht. Das Höchste der Gefühle war ein zweiter Platz in der Lausitz, ansonsten reichte es meist nur für solide Finishs in den Top-8. Scheider verrät vor dem siebten Rennen der Saison in Brands Hatch, warum er noch nicht richtig in Tritt gekommen ist.

Der Grund: Hankook. Scheider gibt zu, mit dem neuen Reifenlieferanten der DTM noch nicht so richtig warm geworden zu sein. "Ich schaffe es nicht, im Qualifying den Grenzbereich aus den Reifen heraus zu kitzeln", sagt er. "Das ist das Manko, das ich habe. Ich versuche, damit umzugehen und es zu beheben, aber das ist leider nicht so einfach." Scheiders bestes Qualifying-Ergebnis 2011: Platz vier beim Saisonauftakt in Hockenheim. Es folgten nur noch Platzierungen außerhalb der Top-5.

Scheider gibt an, dass ihm an den Samstagen auf der entscheidenden Runde manchmal die nötige Zehntelsekunde fehle. Wo genau das Problem liegt, kann sich Scheider auch nicht erklären. "Der neue Reifen verträgt weniger Seitenführungskräfte als das, was der vorherige Hersteller geboten hat", gibt Scheider zumindest einen Hinweis auf das Reifen-Dilemma. Er müsse versuchen, seinen Fahrstil sowie das Setups seines A4 DTM entsprechend anzupassen.

Scheider betont, dass er persönlich Schwierigkeiten mit den Hankook-Pneus hat - dies gelte nicht für seine Audi-Kollegen. Nach den ersten sechs Rennen der Saison erntete der Reifenlieferant überwiegend Lob und hat sich inzwischen als Dunlop-Nachfolger etabliert. Ob Scheider sein Problem rechtzeitig für Brands Hatch in den Griff bekommt?

Gerade auf der britischen Kurzstrecke ist die Ausgangsposition enorm wichtig, bevor es an die 98 Runden auf der Indy-Variante geht. "In der Regel muss man im Qualifying gut aussehen", Scheider, der das Rennen 2008 gewonnen hatte. "Wir wollen möglichst weit vorn stehen und im Rennen nicht im Verkehr untergehen." Brands Hatch sei vergleichbar mit dem Norisring, Fehler würden nicht verziehen.