Bruno Spengler hatte auf dem Nürburgring nur Augen für Audi-Konkurrent Mike Rockenfeller. "Ihn noch abzufangen und das nur zwei Runden vor dem Ziel, war wirklich ein kleines Wunder", grinste der Kanadier nach dem DTM-Lauf auf dem Nürburgring. In Runde 47 von 49 ging der gelbe Audi des Deutschen in der ersten Kurve weit und Spengler schlüpfte durch - für den Mercedes-Piloten bedeutete der späte Lohn für die harte Arbeit und das Aufrechterhalten des Drucks auf den Gegner weitere, ganze wichtige Punkte im Meisterschaftskampf.

Spengler baute seinen Vorsprung mit Platz zwei in der Eifel auf sieben Punkte aus. Hauptkonkurrent Martin Tomczyk wurde lediglich Fünfter auf dem Nürburgring. Für die Konkurrenz von Audi hatte Spengler trotzdem Lob übrig. "Mattias hat den Sieg heute verdient und dazu gratuliere ich ihm. Aber auch Mike hat einen guten Job gemacht. Es war für mich fast unmöglich ihn zu überholen und ich musste massive Risiken auf mich nehmen", erklärte der Kanadier. "Obwohl ich schneller war, war es wirklich schwierig zu überholen und auch für ihn muss es hart gewesen sein, wenn er das ganze Rennen lang gejagt wird."

Immer ein gelbes Auto vor der Nase

Mit seiner C-Klasse war Spengler in der Eifel zufrieden, Foto: DTM
Mit seiner C-Klasse war Spengler in der Eifel zufrieden, Foto: DTM

Am Ende hatte Spengler das bessere Ende auf seiner Seite. "Zwei Runden vor dem Ziel hat er dann einen Fehler gemacht, aber das hätte jedem passieren können. Mir hat das natürlich geholfen und ich nehme es jetzt so, wie es kommt", verriet Spengler, der erklärte: "Über diese zwei zusätzlichen Punkte bin ich natürlich sehr erfreut." Das Duell mit Rockenfeller sei spannend gewesen. "Es war schon fast etwas frustrierend, schneller zu sein, aber nicht vorbeizukommen. An manchen Stellen habe ich wirklich richtig hart gepusht und versucht, einen Weg zu finden, um ihn zu gefährden", meinte der HWA-Pilot.

"Ich habe immer nur dieses gelbe Auto vor mir gesehen. Ich glaube, ich kenne seinen Sponsor nun wirklich gut, weil ich mir die ganze Zeit lang sein Heck anschauen konnte", lachte der Meisterschaftsführende, der nach seinem neuerlichen Ausbau der Meisterschaftsführung in der Eifel sichtlich erleichtert wirkte. "Ich hatte zwar nicht mehr wirklich erwartet noch vorbeizukommen, aber ich gebe niemals auf und wenn das Rennen nicht vorbei ist, kann eben noch alles passieren - das haben wir auch heute wieder gesehen", so Spengler, der den Erfolg mit seinem Team teilen wollte.

"Mein Auto war heute wirklich gut und sehr konstant. Meine Jungs haben wieder das ganze Wochenende über einen super Job gemacht - auch schon gestern im Qualifying, als es für die Teams schwierig war, uns bei solch wechselhaften Bedingungen zur richtigen Zeit auf die Strecke zu bringen", meinte Spengler. "Es war ein schwieriges Wochenende, lief unterm Strich aber wirklich gut für uns. Daher bin ich nun natürlich glücklich, diese Punkte geholt zu haben", fasste der Kanadier zusammen, der in puncto Meisterschaft aber noch die Ruhe bewahren wollte. "Es sind noch vier Rennen und sieben Zähler sind nicht viel. Ich bleibe konzentriert, aber wir werden erst am Ende in Hockenheim sehen, wer wirklich vorne ist."