Eine Solo-Show Bruno Spenglers wollen wohl alle Piloten im DTM-Starterfeld verhindern, allen voran Audi-Verfolger Martin Tomczyk. Dessen Phoenix-Team ist in Rufweite des Nürburgrings zu Hause, und wird sich auch deshalb umso mehr ins Zeug legen. "Wenn Martin Tomczyk eine Lieblingsstrecke hat, dann ist es der Nürburgring",weiß Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Er hat dort schon große Erfolge gefeiert. Daher blicke ich sehr positiv auf diesen Traditionskurs."

Obendrein lauern auf den weiteren Plätzen eine ganze Reihe exzellenter Piloten, die mit möglichst vielen Punkten in die zweite Saisonhälfte starten wollen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Der gebürtige Lahnsteiner Timo Scheider führt diese Gruppe an: Der 32-jährige Audi-Pilot liegt mit 24 Zählern auf Rang drei der Tabelle. Hinter Jamie Green (Mercedes-Benz/21 Punkte) folgen auf den Plätzen fünf und sechs mit Ralf Schumacher (Mercedes- Benz/17 Punkte) und Mike Rockenfeller (Audi/14 Punkte) außerdem zwei weitere Piloten mit Heimrecht.

Ausgeglichenheit zwischen Audi & Mercedes

Und da die Performance der verschiedenen Fahrzeugmodelle und -jahrgänge in diesem Jahr enorm dicht zusammenliegt, prophezeit Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: "Wir haben in der DTM zur Saisonhalbzeit sicher ein halbes Dutzend Kandidaten, die das Nürburgring-Rennen gewinnen können. Wir haben in der bisherigen Saison gesehen, wie ausgeglichen es zwischen Audi und Mercedes zugeht - da ist alles möglich."

Vielleicht auch ein Überraschungssieger wie Christian Vietoris. Der 22-Jährige absolviert im Mercedes-Benz seine erste DTM-Saison und schnitt in München neben seinem Markenkollegen Renger van der Zande als Drittplatzierter ab. "Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden", strahlte der Youngster nach der Show im Olympiastadion. An den Ring dürfte er die kürzeste Anreise der DTM-Piloten haben, wohnt er doch in der Nähe von Maria Laach: "Jetzt freue ich mich auf mein Heimrennen auf dem Nürburgring, wo ich natürlich auch ein gutes Ergebnis abliefern will."