Für die beiden Motorsportchefs war der Auftakt im Münchner Olympiastadion mehr als nur eine einfache Show-Veranstaltung. Schließlich konnte die eigene Marke auf dem ungewohnten Terrain ins rechte Licht gerückt werden, im "Rennen der Marken" gelang das Audi am besten. Edoardo Mortara fuhr, ganz zur Freude von Dr. Wolfgang Ullrich, zum Sieg.

"Ich freue mich wirklich sehr für ihn", sagte Ullrich auf der Pressekonferenz nach dem Markenwettkampf. "Er hat uns in den DTM-Rennen schon einige Male Freude bereitet. Obwohl er neu in der Meisterschaft ist, fährt er direkt vorne mit." Besonders beeindruckend sei, dass Mortara gleich in seinem ersten Jahr so präzise auf einer extrem engen Strecke fahren könne. "Er hat sich das gute Ergebnis verdient."

Die vier schnellsten Fahrer am Samstag, Foto: DTM
Die vier schnellsten Fahrer am Samstag, Foto: DTM

Und die Sache mit dem Show-Event? "Wir sind alle Racer und Racer machen aus jedem Show-Event einen richtigen Wettbewerb", ist Ullrich überzeugt. Diese Meinung teilt auch Norbert Haug, denn er fügt hinzu: "Das ist eine große Niederlage. Als Zweiter ist man immer der erste Verlierer. Ich freue mich für einen jungen und talentierten Fahrer wie Mortara. Er hat sich heute durchgesetzt."

Besonders packend fand Haug das Finale mit Bruno Spengler. "Man muss es erst einmal schaffen, zeitgleich zu fahren. Das ist denkwürdig", fand der Mercedes-Mann. "Es musste noch einmal gefahren werden und Bruno wurde knapp geschlagen. Alles in allem war das nicht ein bisschen Sport, sondern sehr ernstzunehmender Sport."

Schmunzeln musste Haug wohl nur beim Halbfinal-Auftritt seines niederländischen Rookies Renger van der Zande, der im Duell mit Spengler die falsche Box ansteuerte. "Er ist zuvor schon oft genug an die richtige Box gefahren, vielleicht war es eine Einlage für das Publikum", so Haug. "Für Konfusion hat er auf jeden Fall gesorgt, aber es war kein Desaster. Schließlich konnte nur einer weiterkommen und er musste den Preis für einen Fehler bezahlen."