Mit guten Erinnerungen kommt Audi nach Zandvoort. Die Ingolstädter waren hier in der Vergangenheit immer stark und wollen auch in diesem Jahr wieder mit einem Sieg aus den Niederlanden abreisen. Besonders Timo Scheider hat mit der niederländischen Rennstrecke noch eine Rechnung offen. "Das ist ganz klar meine Lieblingsstrecke. Drei Mal stand ich dort schon auf der Pole-Position. Ich freue mich schon richtig darauf", sagte der Deutsche im Vorfeld des zweiten Saisonlaufs. Seine Pole im Vorjahr konnte er aber nicht zum Sieg umwandeln. Das soll sich nun ändern.

Fragezeichen stehen über Audi-Mann Mattias Ekström. Zwar konnte er in Hockenheim aufs Podest fahren, jedoch gab er anschließend zu, dass ihm seine Hand gegen Ende des Rennens Probleme bereitet hatte. Das Rennen auf dem niederländischen Kurs ist wegen der langgezogenen Kurven physisch noch anstrengender als jenes in Hockenheim. Dennoch gibt sich Ekström zuversichtlich, nicht zuletzt da er seit dem Saisonauftakt wieder intensiv trainiert hat und in Zandvoort bei sieben von zehn Rennen auf dem Podest stand: "Es ist schön, wenn man nach einer so außergewöhnlichen Vorbereitung ein gutes Resultat erzielt. Die Probleme vom Anfang der Verletzung habe ich nicht mehr."

Nicht so optimal verlief der Saisonstart für Oliver Jarvis. "Hockenheim ist abgehakt. Meine Saison geht in Zandvoort los", so der Brite. Vielleicht sind nun die ersten Punkte drin, sonst könnte Jarvis sein Cockpit für 2012 wieder verlieren, denn Überraschungsmann Martin Tomczyk geht davon aus, dass er auch in Zandvoort wieder konkurrenzfähig sein kann und sich somit wieder für ein aktuelles Cockpit empfehlen kann. "Der Pilot macht immer das Beste aus dem, was er zur Verfügung hat", sagte Tomczyk, der 2011 nur noch in einem Jahreswagen unterwegs ist. Beim Saisonauftakt in Hockenheim fuhr er dennoch einen fünften Platz ein und sorgte für große Augen.

Mercedes positiv gestimmt

Optimistisch ist man auch bei Mercedes. Gary Paffett möchte gerne den Hattrick schaffen und nach seinen Siegen 2009 und 2010 auch 2011 wieder ganz oben auf dem Podium stehen. Ganz positiv ist die Meinung im Mercedes-Lager aber nicht. "Da die Konkurrenz sehr stark ist, erwarte ich in Zandvoort einen sehr engen Kampf um die Spitzenpositionen.", bleibt Spengler skeptisch, auch wenn er in Zandvoort immer vorne mit dabei war. Nach seinem zweiten Platz in Hockenheim hat Ralf Schumacher Gefallen am Podest gefunden und hofft, dass er seine Performance auch an der Nordseeküste fortsetzen kann.

David Coulthard kommt gerne nach Zandvoort zurück, auch wenn er im letzten Jahr nur einen zwölften Platz ins Ziel bringen konnte. Der Grund dafür liegt viel weiter zurück: "Obwohl ich bis zum letzten Jahr lange Zeit nicht in Zandvoort gefahren war, habe ich gute Erinnerungen an die Strecke - immerhin gewann ich dort 1991 das erste Formel 3 Masters."

Junge Fahrer optimistisch

Renger van der Zande hat gleich 2 Gründe, warum er gerne nach Zandvoort reist. Zum Einen ist es für ihn das Heimspiel der Saison, zum Anderen hat er gute Erinnerungen an den niederländischen Dünenkurs: "Ich mag die Strecke sehr und habe dort in der Formel 3 Euro Serie bereits gewonnen. Mein Heimrennen in Zandvoort - ein tolles Gefühl im eigenen Land vor meinem Heimpublikum, vielen Freunden und vielen Verwandten zu fahren." Ähnlich geht es Audi-Neuling Edoardo Mortara, der 2010 in der Formel 3 Euro Serie Pole, Sieg und schnellste Rennrunde für sich verzeichnen konnte. Auch wenn ähnliche Ziele in der DTM als unwahrscheinlich erscheinen, erhofft sich Mortara, das ein oder andere Pünktchen mit nach Italien zu nehmen.

Spannend wird das Zandvoort-Rennen auch für Reifenhersteller Hankook. Zwar sorgte der neue Pneus in Hockenheim noch für große Zustimmung, in Zandvoort sind jedoch andere Voraussetzungen vorhanden. Der Dünenkurs ist sehr reifenmordend, da er eine sehr raue Asphaltschicht aufweist. Hinzu kommen viele schnelle und langgezogene Kurven und durch die Küstennähe auch starker Wind mit Sand. Der erste, wirkliche Härtetest für Hankook.