Auspuff-Gedröhne und rauchende Reifen im Fußballstadion - gibt´s nicht? Doch: Am 16. Juli ist es soweit, dann tritt der DTM-Zirkus zu einem Show-Rennen im Münchener Olympiastadion an. Meisterschafts-Punkte werden zwar nicht vergeben, doch die Fahrer freuen sich schon auf diese ungewöhnliche Veranstaltung.

Mattias Ekström kennt das Gefühl, in einem Stadion seine Runden zu drehen. Der Audi-Pilot geht seit 2004 beim Race of Champions an den Start und konnte dieses bereits drei Mal gewinnen. Auf die wilde Fahrt durchs Olympiastadion ist er gespannt. "Das wird ein besonderes Event. Ich freue mich und hoffe, dass viele Zuschauer ins Stadion kommen, denn gute Stimmung ist sehr wichtig", erklärte der Schwede im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Jeder will gewinnen

Im Gegensatz zum Race of Champions treten die Piloten mit den vertrauten Autos an. Ein Umstand, den Ekström begrüßte: "Das wird wie ein normales Rennwochenende. Wir können die Autos anpassen und kleine Feinheiten vornehmen. Wir nehmen das ernst, obwohl es keine Punkte gibt." Laut Ekström müsse man im engen Rund einen Kompromiss finden zwischen hartem Pushen und vorsichtigem Fahren. "Der ein oder andere wird bestimmt die Mauer touchieren", war er sich sicher.

So sieht das geplante Streckenlayout im Olympiastadion aus, Foto: DTM
So sieht das geplante Streckenlayout im Olympiastadion aus, Foto: DTM

Zudem gefiel Ekström, dass es zwischen den Runden einen Boxenstopp geben wird. Nach drei gefahrenen Runden müssen die Fahrer einen Pflichtstopp in der improvisierten Gasse einlegen. "Dadurch wird nicht nur der Pilot, sondern das gesamte Team mit einbezogen. Wir wollen möglichst gute Arbeit leisten, denn jeder wird das Rennen gewinnen wollen", so Ekström. "Wir kennen alle die Strecke nicht. Es gibt kein Training, deshalb muss man schneller lernen."

Reifen sind entscheidend

Der Fokus liegt auf den Reifen. Bis zum Event in der bayerischen Hauptstadt haben sich die Piloten zwar bereits an die neuen Hankook-Reifen gewöhnt, doch das Olympiastadion stellte eine weitere Herausforderung dar: Es gilt, die Reifen auf der kurzen Runde rechtzeitig auf Temperaturen zu bringen. "Wir werden uns speziell darauf vorbereiten", kündigte DTM-Rookie Christian Vietoris an. "Man hat kaum Zeit, die Reifen ans Arbeiten zu bekommen. Das ist eine grundlegende Situation, die man nutzen muss", stellte der Mercedes-Starter fest.

DTM-Rückkehrer BMW mischt in München mit, Foto: DTM
DTM-Rückkehrer BMW mischt in München mit, Foto: DTM

Marken-Kollege Bruno Spenlger stimmte zu. "Ich bin noch nie bei so etwas mitgefahren. Wir müssen uns überlegen, wie wir die Reifen auf Temperatur bekommen. Für uns Fahrer bedeutet das eine völlig neue Situation - aber alles Neue macht Spaß", so der Meisterschafts-Dritte des vergangenen Jahres. Spengler erwartet zudem nicht, dass es große Zeitunterschiede zwischen den Fahrern geben wird, weil die Runden ziemlich kurz sind. Deshalb spiele, neben den Reifen, der Start eine essentielle Rolle im Kampf um den Sieg.

Als etwas Einmaliges beschrieb DTM-Newcomerin Rahel Frey das Rennen in München. "Das wird eine absolute Premiere sein, ich bin unglaublich gespannt", jubelte die Audi-Pilotin. Derzeit befinden sich die Bauarbeiten im vollen Gange. Der komplette Stadionrasen wurde entfernt und der Boden stattdessen bald komplett asphaltiert.