Dass Alexandre Prémat in der Saison 2011 nicht mehr für Audi in der DTM an den Start gehen würde, war schon vor dem letztjährigen Finale in Shanghai klar. Auch die Tatsache, dass Katherine Legge zurück in die USA geht, sickerte im Februar langsam aber sicher durch. Und auch der Abschied von Markus Winkelhock kam am Ende nicht überraschend.

Der Jahreswagen-Fahrer erlebte 2010 eine rabenschwarze Saison. Immer wieder schied Winkelhock in den ersten Runden der Rennen aus, meistens war er unverschuldet in Kollisionen verwickelt. Negatives Highlight in Zandvoort: Aufgrund technischer Probleme musste er seinen Boliden noch vor der Einführungsrunde in der Box abstellen und konnte nicht an den Start gehen.

2007 führt Winkelhock ein Formel 1-Rennen an, Foto: Sutton
2007 führt Winkelhock ein Formel 1-Rennen an, Foto: Sutton

Auch wenn es gegen Ende der Saison wieder etwas besser lief und auf dem Adria Raceway sogar ein vierter Platz heraussprang, gab es für Markus Winkelhock keine Zukunft in der DTM. Der 30-Jährige wird sich 2011 woanders umsehen müssen.

Tatsache ist, dass es 2010 beim Team Rosberg überhaupt nicht rund lief. Katherine Legge blieb komplett ohne Punkte, Markus Winkelhock holte nur deren sieben - für Rosberg deutlich weniger als in den Jahren zuvor.

Winkelhock musste in der letzten Saison auch auf seinen heiß geliebten Teamkollegen Mike Rockenfeller verzichten, der zu Phoenix Racing wechselte. Bei Rosberg waren die beiden ein Herz und eine Seele, kaum alleine im Fahrerlager anzutreffen. Rockenfeller fährt jetzt in einem Neuwagen, Winkelhock gar nicht mehr.

Mercedes - Formel 1 - Audi

Schon sein Einstieg in die DTM war von kurzer Dauer. Nach drei durchaus erfolgreichen Jahren in der Formel 3 von 2000 bis 2002 wandelte er mit seinem DTM-Einstieg 2004 - damals noch für Mercedes - auf den Spuren seines Onkels Joachim Winkelhock, der bis 2003 für Opel ins Lenkrad gegriffen hatte.

Winkelhock kam als Ersatz für Tom Kristensen zurück in die DTM, Foto: Sutton
Winkelhock kam als Ersatz für Tom Kristensen zurück in die DTM, Foto: Sutton

Schon ein Jahr später war Winkelhock wieder draußen, wechselte zurück in den Formel-Sport und drehte 2007 in der Formel 1 bei einem kuriosen Regenrennen auf dem Nürburgring sogar Führungsrunden. Doch schon zuvor hatte Winkelhock die ersten Schritte seines DTM-Comebacks eingeleitet: So war er Anfang 2007 für zwei Rennen als Ersatz für den verletzten Tom Kristensen bei Abt-Audi eingesprungen. Später in der Saison fuhr er noch für Futurecom TME.

Im Jahr 2008 gelang Markus Winkelhock der Aufstieg zum Audi-Werksfahrer: Nach guten Leistungen durfte er sein Cockpit auch für diese Saison behalten und wollte sich für die Zukunft um einen Neuwagen bewerben - doch das scheiterte. Nach 48 Rennen, 24 Punkten und drei vierten Plätzen ist die DTM-Karriere von Winkelhock wohl endgültig beendet.

Wo Winkelhock in dieser Saison an den Start geht, ist noch nicht klar - denkbar wären Einsätze im GT3-Sport und auf der Nordschleife, immerhin landete er 2010 bei seinem ersten Einsatz in der Grünen Hölle auf dem Podium. Sicher ist nur: Winkelhock, ein großer Name im deutschen Motorsport, ist 2011 nicht mehr in der DTM zu hören.