Paul Di Resta hat die DTM-Saison 2010 gewonnen. Im Finale auf dem Stadtkurs von Shanghai reichte dem Schotten ein zweiter Platz, um die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Bruno Spengler, der mit drei Punkten Vorsprung in das Finale gegangen war, konnte seine Führung nach einem Fahrfehler im Qualifying und dem Start aus der letzten Reihe nicht verteidigen.

Den Sieg in den Straßen von Shanghai holte sich Gary Paffett, der es so immerhin noch zum Vize-Titel schaffte. Der Champion der Saison 2005 konnte so zwar zwei Punkte aufholen, blieb in der Gesamtwertung allerdings vier Punkte hinter dem neuen Meister Paul Di Resta zurück.

Überholverbot nach dem fliegenden Start

Dass in Shanghai irgendwie alles anders ist, zeigte sich schon direkt am Start. Dieser wurde zunächst um zehn Minuten verschoben, weil sich Zuschauer im Sicherheitsbereich aufhielten. Dann ging es die ersten drei Runden hinter dem Safety-Car her, bevor es zu einem fliegenden Start und einem Überholverbot in den ersten drei Kurven kam. All das wurde in der Fahrerbesprechung einstimmig beschlossen und sollte der Sicherheit dienen.

So war es wenig verwunderlich, dass Paul Di Resta seine Führung in der Anfangsphase spielend einfach vor Gary Paffett und Jamie Green verteidigen konnte. Auch Timo Scheider im Audi behielt Anschluss zur Spitze, erst dahinter klaffte eine kleine Lücke zu Markus Winkelhock. Plätze gutmachen konnte nur Bruno Spengler, der leicht an seinen Markenkollegen CongFu Cheng und Maro Engel vorbeizog.

Im Gegensatz zu Scheider, der ständig in der Nähe von Greens Heck zu finden war, schien Spengler aber deutlich weniger Druck auf Legge ausüben zu können. Gemeinsam mit Tomczyk kamen Scheider und Spengler schon in der 15. Runde zum ersten Mal an die Box - und es passierte endlich mal etwas. Aber auch nur, weil Spengler mit seiner C-Klasse mit einer Runde Rückstand mitten im Feld wieder auf die Strecke kam. Die Chance nutzte Miguel Molina, der sich direkt hinter dem Kanadier an David Coulthard vorbei quetschte.

Di Resta verliert die Führung

Der Führende Di Resta kam drei Runden später an die Box. Im Gegensatz zur Konkurrenz klappte hier nicht alles perfekt und er verlor einige Sekunden in der Boxengasse. Paffett drehte dagegen einige weitere schnelle Runden und kam nach seinem ersten Reifenwechsel deutlich vor seinem schottischen Konkurrenten zurück auf die Strecke.

Den zweiten Boxenstopp legte Paffett zwar früher ein, verteidigte seine Position aber trotzdem gegen Di Resta und Scheider. Es war aber auch zu jedem Zeitpunkt klar, dass das nicht zum Titelgewinn reichen würde - schließlich ging Paffett mit sechs Punkten Rückstand auf seinen Markenkollegen in das Finale.

Eine ganz andere Strategie wählte Miguel Molina. In seinem Jahreswagen fuhr er 39 Runden ohne Boxenstopp und lag so lange in Führung. Nur zwei Runden später bog der Spanier erneut von der Strecke ab und wurde nach seine zweiten Halt immerhin mit dem fünften Platz belohnt.

Abbruch kurz vor dem Saisonende

Ganz vorne war währenddessen schon alles klar. Paffett fuhr zum Sieg, der allerdings nicht zum Titelgewinn reichte. Di Resta verteidigte seinen zweiten Platz gegen Timo Scheider und Martin Tomczyk. Rund sieben Minuten vor dem Ende des Rennens wurde Di Resta dann erlöst. Nach einer Kollision zwischen Mike Rockenfeller und Susie Stoddart war die Strecke für einen kurzen Moment blockiert und das Rennen wurde sofort abgebrochen.

Durch das vorzeitige Saisonende kam David Coulthard doch noch in den Genuss der ersten Punkte. Hinter Miguel Molina, Jamie Green und Markus Winkelhock kam der ehemalige Formel 1-Pilot auf dem achten Rang ins Ziel. Bruno Spengler kam abgeschlagen auf den 13. Platz.