Über ein Jahr musste Timo Scheider auf seinen nächsten Rennsieg in der DTM warten. Ausgerechnet auf dem Mickey-Mouse-Kurs in Adria hat er es geschafft - obwohl er nur vom 15. Startplatz in das Rennen gegangen war. Nach knapp 40 Runden war die Erlösung dafür umso größer - im Ziel jubelte Scheider so euphorisch, wie wir es aus seinen beiden Titeljahren kannten.

"Ich fahre in der zweiten Saisonhälfte wieder auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Der Ärger über die verpatzten ersten Saisonrennen ist zu diesem Zeitpunkt weitestgehend verflogen", berichtet Scheider in einem Interview im DTM-Magazin.

Aber warum lief es bei Scheider in der ersten Saisonhälfte nicht so rund? Als einen Grund führt der zweifache Champion den Wechsel des Renningenieurs an. "Die Verbindung zwischen dem Fahrer und dem Ingenieur ist ein ganz sensibles Konstrukt. Ich gebe dem Ingenieur Rückmeldung von der Rennstrecke und er setzt diese Informationen am Auto in Form von technischen Einstellungen um. Wenn dieses Verständnis nicht funktioniert, dann sind Probleme vorprogrammiert", findet Scheider.

Sein neuer Mann Pascal Zurlinden und er selbst hätten sich erst im Laufe der Saison richtig angenähert. "Irgendwann hatten wir dann den Dreh heraus, um schnell zu sein. Das Optimum in dieser Beziehung ist blindes Verständnis. Wenn sich alles eingespielt hat, dann weiß der Ingenieur schon, was los ist, wenn ich nur mit einem Auge zucke."

Auch eine andere Beziehung hinterließ bei Timo Scheider Spuren - die Trennung von seiner Verlobten Jasmin Rubatto, mit der er immerhin zwölf Jahre zusammen war und einen Sohn hat. "Das ist von jetzt auf gleich nicht zu vergessen. Ich musste viel Energie investieren, um einige Dinge zu regeln", so der Audi-Pilot. Wie viel Prozent Leistungsverlust die Trennung bei ihm ausgemacht hat, kann er allerdings nicht sagen.