Überholmanöver sind in den letzten Jahren Mangelware geworden. Nicht nur in der Formel 1, sondern auch in der DTM. Selbst wenn ein Fahrer mehrere Zehntel langsamer ist als seine Verfolger, kann er seine Position verteidigen. Immer wieder klagen die schnelleren Piloten über die sogenannte Dirty-Air, die Luftverwirbelungen hinter den Fahrzeugen.

Auch Mercedes-Pilot Maro Engel, der in dieser Saison schon mehrfach in Startkollisionen verwickelt wurde und danach das Feld von hinten aufrollen musste, kennt dieses Problem. Es gibt allerdings auch kleine Kniffe, wie man der schmutzigen Luft aus dem Weg gehen kann - oder es seinem Hintermann noch schwerer macht.

Im Windschatten des Vordermanns geht der Grip verloren, Foto: Audi
Im Windschatten des Vordermanns geht der Grip verloren, Foto: Audi

"In Kurven ist der Windschatten nicht direkt hinter dem Auto, sondern leicht nach außen versetzt", erläutert Engel. "Wenn man die Kurve etwas enger fahren kann als sein Vordermann, bekommt man schon einen großen Teil des Anpressdrucks zurück und man kann trotzdem nah an ihm dran bleiben."

Als positives Beispiel nennt Engel die erste Kurve in Hockenheim, wo schon seit Jahren über die Streckenbegrenzung hinaus gefahren wird. "Wäre dort eine Begrenzung und man könnte sich nicht hinaustragen lassen, würden die Verfolger keine engere Linie mehr wählen können und vor der zweiten Kurve wären garantiert keine Überholmanöver mehr möglich."

Wenn man selbst unter Druck gerät und der Gegner formatfüllend im Rückspiegel auftaucht, hätte man selbst die Möglichkeit enge Linien zu wählen. "Ist man am Scheitelpunkt ganz innen, kann der Verfolger keine engere Linie mehr fahren, um dem Windschatten in den Kurven aus dem Weg zu gehen. Dann hast du keine Chance mehr zu überholen..."