Dass Audi in dieser Saison erhebliche Probleme hat die neuen Dunlop-Reifen im Qualifying richtig auszunutzen, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch für Audi selbst stecken im schwarzen Gold noch jede Menge Geheimnisse, wie Martin Tomczyk erläutert: "Mal funktioniert es bei einem Fahrer, bei dem anderen dagegen nicht - obwohl beide das selbe gemacht haben."

Gerade in Brands Hatch wird das Qualifying unglaublich wichtig. Auf der knapp zwei Kilometer langen Runde darf man sich keinen einzigen Fehler erlauben und das Auto muss perfekt funktionieren, sonst steht man gleich einige Startreihen weiter hinten. Audi scheint hier aufgrund der Reifenproblematik die deutlich schlechteren Karten zu haben.

"Die Schwierigkeit besteht daran, dass wir ein paar Testtage bräuchten, um das Problem zu finden", so Tomczyk. Der Rosenheimer spricht hier nicht von ein oder zwei Tagen, sondern einer knappen Woche. "Man muss mit dem Problem arbeiten um es zu verstehen, doch diese Möglichkeit erlaubt uns das Reglement nicht."

Der Reifen muss richtig vorbereitet werden

Hinzu kommt, dass die Autos seit über einem Jahr eingefroren sind und damit keine größeren Änderungen mehr möglich sind. So will man bei Audi auch nicht unbedingt den Weg über das Setup gehen und dort Dinge verändern, sondern am direkt am Reifen ansetzen.

"Es ist unglaublich wichtig den Reifen perfekt für das Qualifying vorzubereiten. Luftdruck, Heizzeiten und Temperatur sind die Faktoren, auf die es dort ganz besonders ankommt." Kleinste Veränderungen hätten große Auswirkungen auf die Rundenzeit, erläutert der Rosenheimer weiter.

Doch eben wegen der Testbeschränkung glaubt Tomczyk, dass Audi mit diesem Problem bis zum Saisonende leben müsste. Im Kampf um die Meisterschaft wäre das für die Ingolstädter natürlich ein erheblicher Nachteil, denn Strecken wie Brands Hatch, Oschersleben oder Adria sind nicht unbedingt für ihre großen Überholmöglichkeiten bekannt.