"Wenn es ein Reglement gibt, dass uns erlaubt, mit den Autos in unterschiedlichen Rennserien anzutreten, dann besteht für uns die Möglichkeit, dass man in einzelnen Ländern, die Interesse haben, die Autos über einen Importeur mit einem Partnerteam in diesem Land zu fahren - auch wenn das nicht die Teams sind, die in der DTM fahren", spielte Audi-Boss Dr. Wolfgang Ullrich auf die möglichen Veränderungen im technischen Reglement an.

Um den Stellenwert der DTM in der internationalen Motorsport-Landschaft weiter zu stärken, arbeiten der ITR, die beiden aktuellen Hersteller und der Deutsche Motorsport Bund gemeinsam mit BMW - die Deutschen wollen 2012 in die DTM einsteigen - an der internationalen Verbreitung des geplanten neuen technischen Reglements für die DTM ab 2012. Am Norisring war bereits eine Delegation des japanischen Motorsport-Verbands JAF gemeinsam mit Herstellervertretern zu Gast, um Gespräche über eine mögliche Umsetzung des neuen DTM-Reglements für die japanische GT-Meisterschaft zu vertiefen.

Vorsicht vor Gaststartern

Die Verantwortlichen der US-amerikanischen GrandAm-Sportwagenserie haben ebenfall Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert. Dies würde eine zusätzliche internationale Einsatzmöglichkeit für Rennfahrzeuge nach DTM-Reglement bedeuten. "Die Idee ist an sich nicht schlecht. Es wäre sicher gut, wenn man ein japanisches Team in der japanischen Meisterschaft hätte, das mit Audi-Wagen fährt - oder in Amerika mit einem amerikanischen Team. Das würde am meisten Sinn machen", meinte Ullrich.

Bei einem Gastsstarter aus Japan müsse man aber sehr vorsichtig sein. "Man muss schauen, ob es überhaupt nach dem sportlichen Reglement möglich ist, dass man bei dem einen oder anderen Rennen mit ein paar Autos mehr an den Start geht. Ich kenne das noch aus Supertourenwagen-Zeiten und weiß, welche Auswüchse das annehmen kann. Da gab es bei Meisterschaftsentscheidungen plötzlich acht neue BMW's, die aus sechs anderen Meisterschaften hinzugekommen sind. Deshalb muss man sehr vorsichtig sein, denn mit dieser Sache kann man auch gezielt spielen", erklärte Ullrich.