Der Auftritt von Matthias Kahle bei der Rally Luzicke Hory hätte kaum besser beginnen können: Mit neuem Beifahrer Christian Doerr und auf unbekannten Strecken fuhr der gebürtige Görlitzer im Skoda Octavia WRC gleich auf der 15 Kilometer langen Auftaktprüfung Bestzeit. Der deutsche Rekordmeister verwies die starken einheimischen World Rally Cars – darunter Jan Stepanek im Skoda Octavia WRC und Roman Odlozilik im Citroen Xsara WRC – auf die Plätze.

Auf den Prüfungen zwei und drei mussten sich Kahle/Doerr allerdings den Lokalmatadoren geschlagen geben. Durch Zündaussetzer verloren die Sachsen wertvolle Sekunden und büßten kurzzeitig ihre Führungsposition ein. Nach dem Service benötigten Kahle/Doerr aber nur eine Prüfung, um die alte Reihenfolge wieder herzustellen. Die Skoda-Piloten brannten drei Bestzeiten in den Asphalt in den Lausitzer Bergen und gingen mit einem komfortablen Vorsprung von 8,7 Sekunden in die letzte WP.

In der Schlussprüfung schlug der Fehlerteufel erneut zu: Nach halber Strecke platzte der Turbolader des Skoda Octavia WRC – damit war der erhoffte Sieg auf einen Schlag dahin. Kahle/Doerr stoppten zunächst in der Prüfung, um den Schaden zu begutachten und setzten danach die Fahrt langsam fort. Mit einem Zeitverlust von über sechs Minuten konnten sie die Prüfung zwar beenden, fielen aber in der Gesamtwertung hoffnungslos zurück und verzichteten darauf, das lädierte WRC über die Zielrampe zu schleppen. Der Sieg bei der Rally Luzicke Hory ging derweil an Roman Odlozilik im Citroen Xsara WRC, der sich in einem packenden Finish mit 3,3 Sekunden Vorsprung gegenüber Jan Stepanek im Skoda Octavia WRC durchsetzte.

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Das Duo wurde vom Pech verfolgt, ist aber mit der Leistung mehr als zufrieden. "Bis zu unserem Ausfall haben wir in Führung gelegen und jede WP, auf der das Auto perfekt lief, gewonnen. Trotz starker Konkurrenz hätten wir hier den Sieg geholt, aber es hat einfach nicht sollen sein", meint Kahle. Dennoch hat er sich der Ausflug nach Tschechien mehr als gelohnt. "Wir hatten auf den anspruchsvollen Prüfungen viel Spaß und haben uns einen tollen Fight mit den anderen World Rally Cars geliefert", so Kahle weiter.

Auch Christian Doerr bedauert den Ausfall auf der letzten Prüfung. "Die Rallye ist erst dann zu Ende, wenn Du im Ziel bist", so Doerr. Dennoch hat ihnen die Rallye große Freude bereitet. "Wir haben uns einen spannenden Kampf mit den Tschechen geliefert und das Zusammenspiel mit Matthias hat gut geklappt. Außerdem hat mich die Gastfreundschaft und Rallyebegeisterung der Menschen hier echt beeindruckt", so Doerr weiter.