Wieder einmal ist die komplizierte deutsche Rallyelandschaft von einem sportpolitischen Eklat betroffen: Die heute gestartete Sachsen Rallye ist nicht mehr Teil der DRM und nur noch ein DRS-Lauf. Das alles entschied sich wenige Stunden vor dem Start der neuen Saison. Der ausrichtende AvD hatte versucht, die Rallye als DRM- und DRS-Lauf auszurichten. Nach einem monatelangen Streit mit dem DMSB hat sich der AvD nun komplett aus der DRM zurückgezogen. Ob es einen Ersatztermin im DRM-Kalender geben wird oder die Veranstaltung ersatzlos gestrichen ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Hintergrund des Streits ist die Doppelplakatierung der Sachsen Rallye. Sie sollte einerseits als DRM-Lauf ausgetragen werden, andererseits aber auch zur DRS zählen. Laut DRM-Reglement ist dies nicht gestattet. Der AvD hingegen verwies auf andere DRM-Veranstaltungen, die auch zu anderen Championaten zählen. Deshalb versuchte der AvD, die DRS mit an den Start zu bringen, um die hohen Kosten für einen DRM-Lauf wieder einzufahren. Da der DMSB bis zuletzt darauf beharrte, dass dies nicht zu machen ist, zogen die Veranstalter der Rallye Sachsen das DRM-Prädikat am Vorabend des Starts zum Saisonauftakt der Deutschen Rallye Meisterschaft zurück.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Leider zeigt sich wieder einmal, wie Politik dem Sport schaden kann. Weil sich einige Herren in Anzügen nicht über Formalitäten einigen können, leidet nun der Sportler. Viele Teams haben bereits die Saison geplant und müssen nun alles über den Haufen werfen. Wer hier Recht und Unrecht hat, mag das juristische Nachspiel klären. Verlierer sind eindeutig die Teilnehmer, und die sollten doch eigentlich im Vordergrund stehen - sowohl beim DMSB als auch beim AvD. Herzlichen Glückwunsch.(Heiko Stritzke)