Mit ihrem Skoda Fabia S2000 führen sie mit 198 Punkten vor Felix Herbold im Ford Fiesta S2000, der 130 Punkte auf seinem Konto hat. Nur 10 Zähler dahinter sind Ruben und Petra Zeltner (Lichtenstein) mit ihrem soundstarken Porsche 911 GT3. Ein weiterer Sieg bei der 42. ADAC Saarland Rallye kann Mark Wallenwein den vorzeitigen Gewinn der DRM 2012 sichern.

"Bisher war das Saarland immer ein gutes Pflaster", zeigt sich Mark Wallenwein vor der ADAC Saarland Rallye siegessicher. Schon zu Jahresbeginn konnten er und sein Bruder Sandro bei der ADAC Pfalz-Westrich Rallye das Tempo bestimmen. Ein Geschwister-internes Duell entschied die Rallye auf der letzten Wertungsprüfung zugunsten des älteren Bruders Sandro (Stuttgart). Mit einem hauchdünnen Vorsprung sicherte er sich mit seinem Copilot Marcus Poschner (Lautrach) die Spitzenposition. Dritter wurde der Routinier Hermann Gassner (Surheim), der gewohnt mit Karin Thannhäuser (Theisendorf) im Mitsubishi Lancer an den Start ging.

Ernsthafte Konkurrenz bekamen beide Wallenweins beim 2. Lauf, der ADAC Wikinger Rallye, in Schleswig-Holstein von Felix Herbold / Michael Kölbach (Ismaning / Winterwerb) im Ford Fiesta S2000. Durch einen Fehler im Aufschrieb verabschiedete sich Sandro Wallenwein mit seinem Subaru Impreza auf der 10. von insgesamt 14 Wertungsprüfungen. Somit war der Weg frei für das Youngster-Duell zwischen Felix Herbold und Mark Wallenwein. Herbold spielte dabei seine Routine mit dem Fiesta im Land der Wikinger aus und wiederholte seinen Vorjahressieg. Mit dem 2. Gesamtrang übernahm Mark Wallenwein erstmalig die Führung in der DRM.

Alexandra und Olaf Dobberkau in Sachsen erstmals auf dem Podium

Das gute Ergebnis motivierte das Robot-Racing-Team zu weiteren Einsätzen ihres Schützlings Herbold in der DRM. Somit kam es bei der ADAC Hessen Rallye zu einem weiteren Aufeinandertreffen der beiden S2000-Boliden. Herbold übernahm früh die Führung und ließ keinen Zweifel an seiner Spitzenposition aufkommen. Dahinter mischte sich ein neuer Player im Kampf um das Podium ein: Ruben Zeltner war mit seinem Porsche 911 GT3 so gut aufgelegt, dass er sich einige Zeitduelle mit Mark Wallenwein lieferte - und letztendlich auch mit einem haudünnen Vorsprung von 13.3 Sekunden den 2. Platz sicherte.

Erstmalig als Führende in der DRM-Saison 2012 reiste das Robot-Racing-Team zur Heimveranstaltung, der AvD Sachsen Rallye. Getrieben von einem gut aufgelegten Ruben Zeltner verlor Herbold in einer schnellen Passage die Kontrolle seines Rallyegefährts. Der Fiesta S2000 touchierte die Leitplanke und landete im Anschluss in der Botanik. Damit war der Weg frei für Ruben Zeltner, der sich seinen 1. Gesamtsieg der Saison sicherte. Auf Platz 2 kam Mark Wallenwein ins Ziel, der fortan auch die Führung in der DRM übernahm. Erstmalig in 2012 komplettierten Alexandra und Olaf Dobberkau (Schleusingen) in ihrem Porsche 911 GT3 das Podium.

Nach einer kurzen Sommerpause im Juni und Juli reisten die Protagonisten der DRM anschließend zum Saison-Highlight, der ADAC Rallye Deutschland. Dort wurden gleich 2 Wertungsläufe ausgetragen, d.h. Freitag und Samstag wurden je separat gewertet. 5 Wertungsprüfungen über 117 km stellten die Teams bereits am Freitag vor eine Riesenaufgabe. Nirgendwo sonst sind die Prüfungen länger, nirgendwo die Kulisse größer als im Rahmen des deutschen Laufs zur Rallye-WM. Und während im WM-Feld der Franzose Sebastian Loeb mit vier Bestzeiten über 20 Sekunden Vorsprung auf Petter Solberg herausfahren konnte, machten es die DRM-Teams spannender: Mark Wallenwein, Felix Herbold und Ruben Zeltner lieferten sich ein höchst abwechslungsreiches Highspeed-Duell und teilten sich die Bestzeiten auf den Prüfungen im deutschen Championat. Am Ende war es Wallenwein, der sich mit 3 WP-Bestzeiten in einem wahren Sekundenkrimi knapp durchsetzen konnte. Er lag im Ziel 5,1 Sekunden vor Herbold. Zeltner erreichte mit einem Rückstand von 50 Sekunden den 3. Rang.

Durch den Tagessieg gestärkt, startete Mark Wallenwein optimistisch in den 2. Tag. Zunächst war es jedoch Felix Herbold, der im Preisroboter-Fiesta mit 2 von 3 WP-Bestzeiten in Führung ging. Bereits im Service am Mittag musste das Team allerdings einen Antriebswellenschaden reparieren, infolgedessen auf der Fahrt zur 4. WP ein Differenzial seinen Dienst versagte. Das Duo stellte danach den Fiesta ab. Zeltner war auf der berüchtigten "Panzerplatte" in Baumholder bereits am späten Vormittag mit einem Getriebeproblem liegen geblieben, sodass sich Mark Wallenwein anschließend darauf konzentrieren konnte, den Wallenborn-Skoda ins Ziel zu bringen. Die letzte Bestzeit des Tages überließ er noch einem Konkurrenten: Georg Berlandy / Peter Schaaf (Stromberg / Mayen), die pünktlich zum Saisonhöhepunkt einen Peugeot 207 S2000 an den Start brachten. Sie belegten vor Sandro Wallenwein und Marcus Poschner im Subaru Impreza den 2. Platz.

Riedemann hat im Duell der Zweiradwertung die Nase vorn

Bereits zu Saisonbeginn zeigte sich, dass Christian Riedemann (Sulingen) und Carsten Mohe den Zweiradtitel wohl unter sich ausmachen. Beim 1. Lauf in der Region Pfalz-Westrich sicherte sich Riedemann nicht nur den Sieg in der 2WD-Wertung, er fuhr sogar bis auf den 4. Gesamtrang nach vorne. Ein wenig enttäuschend war es für Carsten Mohe, der mit einem respektablen Rückstand hinter Felix Herbold (startete beim 1. Lauf mit einem Citroen DS3) das Ziel als Dritter sah. Auch beim 2. und 3. Lauf stellte der Sulinger sein Können unter Beweis und holte erneute die Siege. Erstmalig in der Saison 2012 konterte Carsten Mohe bei seiner Heimrallye in Sachsen. Der amtierende 2WD-Champion verwies seine Konkurrenten mit einem hervorragenden 6. Gesamtrang auf die Plätze. Beim Saisonhighlight kämpften Mohe und Riedemann erstmalig auf Augenhöhe: Die erste Tagesetappe entschied der 24-jährige Sulinger klar für sich: Er konnte seinen sächsischen Konkurrenten auf allen fünf Wertungsprüfungen hinter sich halten. Doch den zweiten Tagessieg nahm dann Mohe mit ins heimatliche Crottendorf. 2WD-Bestzeiten auf vier von sechs WP reichten ihm zum souveränen Tagessieg. Auf der finalen Prüfung auf der Panzerplatte von Baumholder zog er außerdem noch einmal alle Register und sorgte mit der drittschnellsten Zeit aller DRM-Teilnehmer für Furore.