Mark Wallenwein gewann mit Co-Pilot Stefan Kopczyk im Skoda Fabia S2000 die DRM-Läufe bei der ADAC Rallye Deutschland. Da die beiden Tagesergebnisse beim deutschen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft jeweils als eigener DRM-Lauf gewertet werden, konnte der 25jährige Youngster mit dem Doppelsieg einen Riesenschritt in Richtung Meistertitel machen. Der Schwabe setzte sich dabei am ersten Tag in einem packenden Duell knapp gegen Felix Herbold / Michael Kölbach und Ruben Zeltner / Helmar Hinneberg durch.

Am zweiten Tag profitierte er vom Pech der Gegner: Herbold fiel in Führung liegend nach der Hälfte der zweiten Etappe aus, Zeltner ereilte das gleiche Schicksal auf der letzten WP vor dem Mittagsservice. 142.000 Zuschauer entlang der elf DRM-WPs bildeten eine gigantische Kulisse für die Fights in der höchsten deutschen Rallye-Liga. Entsprechend beeindruckt zeigten sich auch die Teilnehmer. "Das ist ein Supergefühl, hier im Rahmen der Weltmeisterschaft vor so vielen Fans zu fahren", freute sich Doppelsieger Mark Wallenwein im Ziel der zweiten Etappe. "Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich hier zwei Wertungen zur DRM gewinnen kann, hätte ich das nicht geglaubt."

Der Schwabe hatte sich zuvor glänzend in Szene setzen können und sich am ersten Tag der ADAC Rallye Deutschland einen spektakulären Highspeed-Kampf mit Felix Herbold und Ruben Zeltner geliefert. Mit Bestzeiten auf drei von fünf gewerteten WPs über 116,61 km konnte Wallenwein schließlich Herbold um 5,1 Sekunden schlagen. Der bayerische Rallye-Youngster konterte im Preisroboter-Fiesta aber am zweiten Tag und holte zwei der drei WP-Bestzeiten auf den WPs am Vormittag. Bereits im Service am Mittag musste das Team allerdings einen Antriebswellenschaden reparieren, in dessen Folge auf der Fahrt zur vierten WP ein Differenzial seinen Dienst versagte. Das Duo stellte den Fiesta daraufhin ab.

Zeltner war auf der berüchtigten "Panzerplatte" in Baumholder bereits am späten Vormittag mit einem Getriebeproblem liegen geblieben, sodass sich Mark Wallenwein anschließend darauf konzentrieren konnte, den Wallenborn-Skoda ins Ziel zu bringen. Die letzte Bestzeit des Tages überließ er noch einem Konkurrenten: Georg Berlandy / Peter Schaaf, die pünktlich zum Saisonhöhepunkt bei der Rallye Deutschland von der Division 3 in einen Peugeot 207 S2000 der DRM-Division 1 gewechselt sind, holten auf dem zweiten Durchgang der mit 46,5 Kilometern längsten WP des gesamten DRM-Kalenders die Bestzeit.

In der Meisterschaft kann Wallenwein nun den Sack am vierten Septemberwochenende zumachen: Bei der ADAC Saarland-Rallye rund um Dillinge könnte er sich am sechsten von sieben DRM-Wochenenden vorzeitig zum Meister küren.

2WD-Wertung: Siege Mohe und Riedemann

Die Arena Panzerplatte war Dreh- und Angelpunkt der Zuschauer, Foto: Sascha Dörrenbächer
Die Arena Panzerplatte war Dreh- und Angelpunkt der Zuschauer, Foto: Sascha Dörrenbächer

In starker Form zeigten sich beim DRM-Gastspiel bei der Rallye-WM die Top-Teams der 2WD-Wertung. Das Geschehen in der Meisterschaft für die frontgetriebenen Rallyeboliden der Divisionen 3 bis 6 bestimmten einmal mehr Christian Riedemann und Carsten Mohe. Die erste Tagesetappe entschied der 24jährige Sulinger Riedemann klar für sich: Er konnte seinen sächsischen Konkurrenten auf allen fünf Wertungsprüfungen hinter sich halten. Doch den zweiten Tagessieg nahm dann Mohe mit ins heimatliche Crottendorf. 2WD-Bestzeiten auf vier von sechs WPs reichten ihm zum souveränen Tagessieg. Auf der finalen Prüfung auf der Panzerplatte von Baumholder zog er außerdem noch einmal alle Register und sorgte mit der drittschnellsten Zeit aller DRM-Teilnehmer für Furore.

"Wir sind am Samstagmorgen auf abtrocknenden Strecken ein hohes Risiko eingegangen und konnten auf Anhieb einen Vorsprung auf Christian Riedemann herausgefahren", gab Carsten Mohe nach dem Zieleinlauf in Trier einen Einblick in seine Taktik. "Deshalb konnten wir beim ersten Durchgang auf der Panzerplatte unseren Vorsprung verwalten." Beim zweiten Umlauf auf der längsten WP des gesamten Rallyejahres allerdings zog der Crottendorfer alle Register und platzierte sich in 30:00,0 Minuten für die 46,5 km der Panzerplatte als drittschnellster DRM-Pilot ganz weit vorne.

Nach einer brillanten Vorstellung am ersten Rallyetag war sein schärfster Konkurrent Christian Riedemann weit weniger zufrieden: "Heute morgen war ich etwas zu langsam", zog der Sulinger eine selbstkritische Bilanz, "zudem ist mir auch noch der Motor abgestorben. Ein Reifenschaden in der finalen WP verhinderte dann endgültig den Angriff auf die Divisonsspitze." In der 2WD-Wertung stehen die Zeichen nun gut für ein packendes Saison-Finish: Riedemann trennen vor der Saarland-Rallye nur 18 Punkte auf seinen schärfsten Verfolger Carsten Mohe.

Griebel holt zwei Siege in der Diesel-Division

Klassenprimus unter den Diesel-Teams waren bei der ADAC Rallye Deutschland Marijan Griebel / Alexander Rath, die in ihrem Opel Astra GTC zwei Mal den Tagessieg in der Division 6 holten. Mit den beiden Triumphen in der Selbstzünder-Fraktion konnten sie außerdem im HJS-Diesel-Rallye-Masters die entscheidenden Zähler holen: Vor dem Masters-Finale im Rahmen der ADAC Saarland-Rallye rangieren sie nun vor damit Björn Mohr / Oliver Becker. "Es ist ein tolles Gefühl, vor so vielen Fans zu fahren", freute sich der Polizeikommissar, der ganz in der Nähe der Panzerplatte aufwuchs: Der 23jährige stammt aus Nähe von Baumholder und hatte sich für die WP auf heimischem Terrain schon früh die richtige Taktik zurechtgelegt: "Auf der Panzerplatte habe ich mir das Tempo eingeteilt. Speziell mit dem Diesel muss man aufpassen, damit man dort nicht in irgendwelchen Löchern aufsetzt. Die hohe Ausfallquote hat gezeigt, wie materialmordend diese Prüfung ist."