Nach einem spannenden Finale in der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) sind die Sieger der Saison gekürt: Hinter dem bereits vor der ADAC Saarland-Rallye feststehenden Meisterduo Sandro Wallenwein / Marcus Poschner (Stuttgart / Laubach, Subaru Impreza N15) wurde Hermann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer Evo 10) Vizemeister. Mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser (Teisendorf) holte er beim sechsten Lauf der Saison nach 148,38 Bestzeit-Kilometern den Sieg und die entscheidenden Punkte.

Das bayerische Mitsubishi-Duo hatte beim Zieleinlauf in Dillingen nach einem packenden Kampf mit Meister Wallenwein einen Vorsprung von 1:27,1 Minuten herausgefahren. Mit ihrem dritten Platz im Gesamtklassement konnten Carsten Mohe / Katrin Becker (Crottendorf / Schlitz, Renault Mégane RS) den in dieser Saison zum ersten Mal vergebenen Titel des DRM-Siegers 2-WD für das bestplatzierte Team ohne Allradantrieb einfahren.

Der Sieg in der Division 4 ging an die Lokalmatadore Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher (Nalbach / Fluterschen), die sich im Citroën C2R2max gegen starke Konkurrenten durchsetzen konnten und mit einem hervorragenden vierten Gesamtrang überraschten. Die Division 5 ging an Marijan Griebel / Alexander Rath (Hahnweiler / Korlingen, Suzuki Swift), die Diesel-Division 6 gewannen Alois Scheidhammer / Willi Trautmannsberger (beide Vilsbiburg, Opel Astra H GTC). Weitere Infos rund um die DRM und die vollständigen Meisterschaftsstände gibt es unter www.rallye-dm.de.

Auch Carsten Mohe durfte jubeln, Foto: DRM
Auch Carsten Mohe durfte jubeln, Foto: DRM

Im Fight um den Gesamtsieg legte im Saarland zunächst einmal Sandro Wallenwein vor, der auf der ersten Etappe den Tagessieg herausfuhr. Hermann Gaßner konterte mit einem fulminanten Angriff auf den ersten WPs am Samstag. "Ich musste attackieren, um in Führung zu gehen", schildert der Bayer. Danach war die Rallye praktisch entschieden, denn Wallenwein überzog nach technischen Problemen die Servicezeit und kassierte 70 Strafsekunden. "Ich hatte das Gefühl, dass der Impreza nicht richtig läuft", erklärt der Schwabe. "Deshalb haben wir im Service viele Teile gewechselt. Als wir das Auto danach starteten, lief es nur auf drei Zylindern – die Fehlersuche verschlang die entscheidenden Minuten. Durch die Strafzeit war anschließend natürlich jede Chance auf den Sieg passé.

Insofern geht Platz zwei für mich in Ordnung. Trotzdem schade: Es wäre ein enger, spannender Fight mit Hermann geworden." Tatsächlich: Abzüglich der 70- Sekunden-Strafzeit trennten die Erstplatzierten im Ziel 17 Sekunden, Wallenwein fuhr sechs WP-Bestzeiten ein, Hermann Gaßner sieben. Der konnte dafür die Fahrt zum Vizetitel in Ruhe genießen: "Wir haben natürlich nicht mehr jedes Schlagloch gesucht und uns darauf konzentriert, den Sieg nach Hause zu fahren", grinst der frischgebackene DRM-Vizechampion.

Mohe holt Meistertitel der zweiradgetriebenen Fahrzeuge

Mit einem hervorragenden dritten Platz im Gesamtklassement holten Carsten Mohe / Katrin Becker den Titel als bestes zweiradgetriebenes DRM-Team. Der Crottendorfer ließ dabei erneut eine ganze Reihe stärker motorisierter Teams hinter sich und setzte so einen glanzvollen Schlusspunkt hinter eine Saison, die mit vielen technischen Problemen begonnen hatte. "Ich freue mich riesig, dass wir die 2WD-Wertung gewonnen haben", strahlte der Sachse nach der ADAC Saarland-Rallye. "Danke an den DMSB, dass diese Wertung neu eingeführt wurde und damit die Leistung der ‚Nicht-Allradler´ gewürdigt wird." Obendrein gewann Mohe mit seiner Vorstellung auch den Titel des Siegers in Division 3.

Division 4: Routinier Mysliwietz siegt

In der hart umkämpften DRM-Division 4 hatte es am Freitag noch ganz danach ausgesehen, als ob die beiden Youngster Sepp Wiegand und Rafael Sulzinger den Sieg unter sich ausmachen würden. Doch am Ende siegte der Routinier und Lokalmatador Lars Mysliwietz, der mit Co-Pilot Oliver Schumacher im Citroën C2R2 Max so auch den Titel in der Division 4 holte. Er konnte dabei vor allem Sepp Wiegand abfangen, der sich bis zum Samstagmorgen noch Hoffnung auf den Divisionstitel und den 2WD-Titel machen konnte. Doch ein Reifenschaden kostete den Zwönitzer vier Minuten, die ihn im Klassement weit zurückwarfen. So blieb dem Youngster am Ende der Saison nichts, denn auch in seiner (ursprünglichen) Division 5, die er zu Saisonbeginn souverän beherrschte, verlor er den Titel an Marijan Griebel (Suzuki Swift).

Dennoch hinterließ Wiegand einen enorm starken Eindruck als wohl bester Newcomer der Saison. "Schade dass Sepp (Wiegand) so weit zurückgefallen ist", zollte auch Lars Mysliwietz dem Konkurrenten Respekt, "auf den restlichen Prüfungen haben wir hier auf Augenhöhe gekämpft. Das wäre ein toller Fight geworden." Wiegand konnte der Saison dennoch etwas Gutes abgewinnen: "Es tut natürlich weh, auf diese Weise aus dem Kampf ausgeschieden zu sein. Aber es ist eigentlich ohnehin unglaublich, im ersten DRM-Jahr so weit vorne gelandet zu sein."

Diesel-Sieg an Scheidhammer

Alois Scheidhammer und Co-Pilot Willi Trautmannsberger machten im Saarland den Titel in der Divison 6 perfekt. Die auch im HJS Diesel-Rallye-Masters eingeschriebenen Astra-Piloten profitierten dabei davon, dass sie auch jene DRMLäufe absolvierten, die nicht zum Cup unter HJS-Ägide zählten, während die Diesel-Tagessieger und Masters-Sieger Björn Mohr / Oliver Becker (Heringen / Oberjossa, Opel Astra GTC) sie ausließen. "Eigentlich wollten wir dort ja im Masters um den Titel mitfahren", grinste Trautmannsberger nach der Saarland- Rallye. "Das hat irgendwie nicht funktioniert. Doch der Titel in der DRM-Division 6 entschädigt uns überreichlich."