Sie erleben einen Traum vieler Rennfahrer: die Dakar zu fahren. Allerdings mit einem komplett anderen Ziel - wie ist es, für ein Werksteam wie Volkswagen den Race-Truck zu fahren?
"Um ehrlich zu sein, freue ich mich sehr, den Job machen zu dürfen. Unsere Aufgabe ist es, jeden Tag im Ziel anzukommen und im Falle eines Falles zur Stelle zu sein, wenn einer der Race Touareg Hilfe benötigt. Wie wichtig das sein kann, hat der Zwischenfall mit Giniel de Villiers auf der dritten Etappe gezeigt, als wir ihm nach einem Elektrikproblem helfen konnten. Jetzt hat er noch Chancen, ein gutes Resultat für Volkswagen zu holen. Doch der Job ist vielfältig. Die ‚Dakar‘ ist jeden Tag eine neue Herausforderung, jeden Tag muss man ein neues Terrain bezwingen. Das macht diese Aufgabe noch interessanter."

In Ihrer Heimat Belgien sind Sie bereits in einem Tourenwagen-Markenpokal Champion geworden. Kribbelt es einen echten Racer wie Sie nicht, auch bei der Dakar anzugreifen?
"Nein, gerade, weil ich im Tourenwagen in den Sprintrennen alles geben und auch gewinnen kann, reizt es mich bei der ‚Dakar‘ wenig, zu attackieren. So ist der Job eben: möglichst sicher ins Ziel kommen. Deshalb haben wir uns als Kollegen im 6x6- und unserem 4x4-Race-Truck, die von MAN stammen, abgesprochen und fahren so die Etappen immer gemeinsam. Dabei sparen wir insgesamt viel Zeit, weil wir uns - sollte sich einer im Sand festfahren - gegenseitig herausziehen können. Und ich denke, unsere Gesamtpositionen 13 und 14 zeigen, dass das sicher auch eine gute ‚Dakar‘-Taktik ist."

Welches war denn die bislang aufregendste Etappe im Race-Truck?
"Definitiv die siebte von Iquique nach Antofagasta. Dort gab es extrem hohe Dünen mit sehr weichem Sand. Also eine echte Wüsten-Prüfung, die selbst mit waschechten Race-Trucks wie den Kamaz schwer zu bewältigen ist. Dort die Mission zu erfüllen, das Tagesziel zu sehen, war eine echte Aufgabe. Besonders, wenn man bedenkt, dass wir jeweils etwa 1,5 Tonnen Ersatzteile und Equipment für den Ernstfall mit an Bord haben."