Als der rote Buggy mit der Nummer 315 am Morgen das Dakar-Biwak in Santiago verließ, hatte das HS RallyeTeam den größten Schock des Tages bereits hinter sich. Was war passiert? Kurz vor dem Start in die elfte Etappe nahmen Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann im Buggy Platz. Kahle drückte auf den Startknopf und es geschah - nichts! Der Buggy sprang nicht an. Dem Team blieben nur drei Minuten, um den Fehler zu finden. Die Fast&Speed-Mechaniker handelten schnell und servicestark. Der Defekt wurde in der Kürze der Zeit gefunden: der elektrische Hauptschalter funktionierte nicht mehr. Doch so schnell wie das Problem auftauchte, war es auch schon wieder gelöst.

Die morgendliche Aufregung hat Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann keineswegs irritiert: Die beiden Deutschen zeigten auch heute wieder Leistungsstärke pur und fuhren zum vierten Mal die schnellste Tageszeit in der Klasse T1.3 für Benzin-Buggies - und das, obwohl sie zu Beginn gleich von mehreren langsameren Teilnehmern aufgehalten wurden.

Vierter Tagessieg in der Buggy-Klasse T1.3

Vierter Sieg für den roten Buggy, Foto: Kahle Motorsport
Vierter Sieg für den roten Buggy, Foto: Kahle Motorsport

Durch Platz 19 in der Tageswertung konnten Kahle/Schünemann ihren Rückstand auf Bernard Errandonea / Jean-Pierre Garcin (SMG) im führenden Benzin-Buggy weiter verkürzen. Der Andorraner kämpfte heute mit Problemen und verlor 1:20 Stunden auf die Piloten des HS RallyeTeams. Obwohl der Rückstand der Deutschen von ursprünglich sieben auf unter drei Stunden geschrumpft ist, sind die Chancen auf den Klassensieg eher gering.

Dafür können sich Kahle/Schünemann berechtigte Hoffnungen auf eine weitere Verbesserung im Gesamtklassement machen, wo sie auf Platz 19 liegen. Auf der heutigen 220-Kilometer-Prüfung haben Kahle/Schünemann den Rückstand gegenüber Jun Mitsuhashi im Toyota VDJ200 von 10.01 auf 2.55 Minuten verkürzt. Derweil verbessert sich Motorradfahrerin Christina Meier um eine weitere Position. Durch die 74. Zeit in der Tageswertung rückt "Dirtgirl Tina" auf Gesamtrang 90 auf.

Stimmen zur 11. Etappe

Matthias Kahle: "Durch unsere späte Startposition mussten wir heute viel im Staub schlucken. Wir haben gleich zu Beginn vier, fünf Autos überholt. Den Abstand zu Bernard Errandonea haben wir weiter verkürzt, das ist gut für die Motivation. Ich glaube aber nicht, dass wir ihn noch abfangen können."

Dr. Thomas M. Schünemann:"Unsere Mechaniker haben gleich zu Beginn erstklassigen Service geleistet. Toll war der Grenzübergang in den Anden. Die ASO hat das wirklich perfekt organisiert, wir konnten in weniger als einer Minute weiterfahren. Weniger schön fand ich das mitunter unsportliche Verhalten anderer Teams auf der Strecke. Wir sind teilweise 15 Kilometer im Staub gefahren, bis uns die langsameren Autos vorbeigelassen haben.