Die 11. Dakar-Etappe der Motorräder war wieder einmal ein Sekundenkrimi; nur die Protagonisten an der Spitze waren diesmal andere als sonst. Denn es war weder Marc Coma noch Cyril Despres in den Kampf um den Tagessieg involviert, stattdessen stritten sich Frans Verhoeven und Jonah Street um die Ehre. Lagen die Beiden zwischendurch bei Kilometer 148 sogar gleichauf, entschieden am Ende drei Sekunden zu Gunsten des Niederländers Verhoeven und seiner BMW. Der dritte Tagesrang ging an Alain Duclos, der wie Street auf einer KTM unterwegs ist. Dem Franzosen fehlten nach 220 Wertungskilometern 1:25 Minuten auf die Bestzeit.

Die Etappe, mit der die Dakar wieder nach Argentinien zurückkehrte, war wieder durch gebirgiges Gelände und Schotterstraßen gekennzeichnet. Der Start erfolgte im Gebirge und die Etappe kletterte auf rund 3000 Meter Höhe, rund 100 Kilometer verliefen auf engen, kurvigen Bergstraßen in etwa 2000 Metern Höhe, bevor es in der zweiten Etappenhälfte abwärts auf eine Hochebene ging. Die rund 20 Kilometer lange Abfahrt dorthin war eines der Kriterien des Tages, vor allem weil auf Reifen und Bremsen geachtet werden musste.

Despres verliert ein wenig

Vom Sieg diesmal relativ weit entfernt war der in der Gesamtwertung führende Despres. Mit 4:21 Minuten Rückstand erreichte der Franzose lediglich Rang sieben. Vor ihm platziert hatten sich neben den Top Drei noch Pal-Anders Ullevalseter, Francisco Lopez Contardo und David Fretigne. Damit büßte er in der Gesamtwertung auch wieder ein wenig Zeit ein, hat mit 1:20,54 Stunden Vorsprung auf Ullevalseter aber immer noch ein ordentliches Polster. Der Norweger selbst hat seinen zweiten Rang wieder ein wenig mehr abgesichert, wobei ihm Lopez Contardo mit 2:40 Minuten Rückstand nach wie vor ihm Nacken sitzt. Helder Rodrigues fehlen als Viertem allerdings nun bereits 9:41 Minuten auf Ullevalseter, nachdem er am Mittwoch einiges an Zeit verlor.

Es war diesmal auch nicht der Tag des Marc Coma. Der durch Strafen in der Gesamtwertung weit zurückliegende Titelverteidiger verfuhr sich bereits nach 13 Kilometern und bog falsch ab. Dadurch musste er später umdrehen und erst wieder auf die richtige Route zurückkehren. Das kostete ihn einige Minuten. Davon konnte er zwar einiges wieder gutmachen, im Ziel fehlten Coma dennoch 5:08 Minuten auf die Bestzeit, weswegen er den Tag auf Rang neun beendete. Da er in der Gesamtwertung aufgrund seiner Strafzeiten allerdings bereits rund sieben Stunden zurücklag, war der Schaden in dieser Hinsicht zu vernachlässigen.

Ergebnis: 11. Etappe, Motorrad (Top Ten):

1. Verhoeven (NL), BMW 2:44,50 Stunden
2. Street (USA), KTM +0,03 Minuten
3. Duclos (FRA), KTM +1,25
4. Ullevalseter (NOR), KTM +2,26
5. Lopez Contardo (CHI), Aprila +3,48
6. Fretigne (FRA), Yamaha +3,49
7. Despres (FRA), KTM +4,21
8. Pedrero Garcia (SPA), KTM +4,59
9. Coma (SPA), KTM +5,08
10. Przygonski (POL), KTM +5,23

Gesamtwertung nach 11/14 Etappen (Top Ten):

1. Despres (FRA), KTM 42:05,10 Stunden
2. Ullevalseter (NOR), KTM +1:20,54 Stunden
3. Lopez Contardo (CHI), Aprilia +1:23,34
4. Rodrigues (POR), Yamaha +1:30,35
5. Duclos (FRA), KTM +1:54,39
6. Fretigne (FRA), Yamaha+2:00,57
7. Street (USA), KTM +2:35,55
8. Pain (FRA), Yamaha +2:49,07
9. Przygonski (POL), KTM +3:12,18
10. Pedrero Garcia(SPA), KTM +3:12,44