Die vierte Etappe der Rallye Dakar führte die Motorradpiloten von Fiambala nach Copiaco, wenn auch verspätet und mit einer Verkürzung von 40 Kilometern. Grund für die Änderungen war die dritte Etappe. Zu viele Teilnehmer waren erst sehr spät in der Nacht im Biwak angekommen.

Marc Coma schien auf jeden Fall ausgeruht und gut vorbereitet zu sein, denn der Spanier führte bereits am ersten Checkpunkt, CP1 bei Kilometer 38, obwohl er nur als Neunter auf die vierte Etappe gegangen war. Danach folgte die Sonderprüfung und auch hier legte Coma die schnellste Zeit des Tages hin. Damit ist der KTM-Fahrer auf einen guten Weg seinen Zeitverlust von über 40 Minuten wieder gut zu machen.

"Es war ein so wichtiger Tag nach den schlechten Resultaten und dem Pech", sagte Marc Coma nach der vierten Etappe. "Wir sind zurück bei alter Stärke und wieder auf dem richtigen Weg. Darüber bin ich sehr froh, das ist gut für die Moral, für das Team. So kann man nicht jeden Tag fahren, aber wir werden diesen Tag nutzen und wachsam bleiben."

CP2 bei Kilometer 111 sah den gleichen Mann an der Spitze, wie schon CP1 und die Sonderprüfung. Coma konnte den derzeit Führenden der Gesamtwertung, Cyril Despres, mit 1.25 Minuten hinter sich lassen. Auf Rang drei überzeugte weiter David Casteu mit Sherco und 1.53 Minuten Rückstand.

Coma lies sich den Tagessieg auch auf dem letzten Teilabschnitt der vierten Etappe nicht mehr nehmen und gewann mit 2.4 Minuten vor Casteu, der noch den Franzosen Despres hinter sich lassen konnte. Marc Coma holte sich damit auch den ersten Tagessieg bei der Dakar 2010 und den Zehnten insgesamt. In der Gesamtwertung bleibt Despres aber weiterhin 8.53 Minuten vor Casteu. Coma hat weiter einen Rückstand von 38.50 Minuten und liegt damit auf Rang sechs.

Der Tageszweite David Casteu freute sich über eine perfekte Navigation durch schwieriges Gelände und sagte: "Ich konnte mich auf die Etappe konzentrieren und bin eine sehr schneller Sonderprüfung gefahren. Unsere Maschine geht wirklich sehr gut, sie erstaunt mich mit jedem Tag mehr. Ich hätte nie gedacht, dass ich auf den Sonderprüfungen so gut sein könnte, mit Sherco, einem Hersteller den hier bei der Dakar noch keiner so richtig kennt."

Cyril Despres stellte derweil fest, dass man sich nun tatsächlich in der Wüste befinden würde, meinte aber auch dass er mit seinem Tag und Platz drei zufrieden sein könne. "Wir sind jetzt endlich in dem Terrain, das unserer KTM besser liegt. Es ist schön ein bisschen Wind ins Gesicht geweht zu bekommen und schneller fahren zu können. Die Navigation war auch spaßig, der Kurs war nicht so einfach. Erste kleine Dünen und Kamelgras, das riecht auf jeden Fall nach Wüste."

Ergebnis: 4. Etappe Motorrad (Top-10):

1. Coma (ESP) KTM 1:46:58
2. Casteu (FRA) SHERCO +2.04min
3. Despres (FRA) KTM +3.14min
4. Lopez Contardo (CHL) APRILIA + 5.06min
5. Goncalves (PRT) BMW + 6.59min
6. Manca (ITA) KTM +8.36min
7. Przygonski (POL) KTM 8.43min
8. Pain (FRA) YAMAHA +9min
9. Rodriguez (PRT) YAMAHA +9.02min
10. Ullevalseter (NOR) KTM +9.04min

Gesamtwertung nach 4 von 14 Etappen:

1. Despres (FRA) KTM 10:44:16
2. Casteu (FRA) SHERCO +8:53min
3. Rodrigues (PRT) YAMAHA +23:45min
4. Manca (ITA) KTM +29:51min
5. Duclos (FRA) KTM +38:20min
6. Coma (ESP) KTM +38:50min
7. Lopez Contardo (CHL) APRILIA +39.07min
8. Street (USA) KTM +43.06min
9. Ullevalseter (NOR) KTM +51:13min
10.Goncalves (PRT) BMW +56:58min