Der Franzose Stephane Peterhansel gewann die dritte Etappe der Rallye Dakar. Er siegte am Steuer seines BMW X-raid mit einem Vorsprung von 5:44 Minuten vor dem Spanier Carlos Sainz im VW Touareg. Auch die nächsten beiden Positionen gingen an das Volkswagen-Team mit Nasser Al-Attiyah und Mark Miller, die beide allerdings einen Rückstand von über zehn Minuten auf Peterhansel hinnehmen mussten. Damit verlor Al-Attiyah auch die Gesamtführung an Peterhansel.

Die dritte Etappe von La Rioja nach Fiambala war der erste echte Härtetest für die Fahrer und Co-Piloten bei der Rallye Dakar 2010. Der erdige Untergrund ging in Sand über und es musste eine etwa 30 Kilometer lange Dünenpassage bewältigt werden. Bei der insgesamt 441 Kilometer langen dritten Etappe folgten alle Fahrzeugkategorien zum ersten Mal im Rahmen der Rallye der gleichen Streckenführung und fuhren eine Wertungsprüfung über 182 Kilometer. Vor den Start konnten sich noch 353 von 362 zugelassenen Teams in die Wertungsliste eintragen.

De Villiers und Roma wieder mit Problemen

De Villiers kann die Titelverteidigung wohl abschreiben, Foto: Red Bull
De Villiers kann die Titelverteidigung wohl abschreiben, Foto: Red Bull

Al-Attiyah, der Gewinner der gestrigen Etappe und Gesamtführende, ging als erster von 130 Fahrern bei den Autos auf die Zeitenjagd. Dakar-Urgestein Peterhansel führte bei Kilometer 38 die Zwischenwertung vor Al-Attiyah und Sainz an. Bei der nächsten Zeitenmessung konnte Peterhansel seinen Vorsprung von neun Sekunden auf 1:22 Minuten ausbauen. Gleichzeitig bekam Titelverteidiger De Villiers bei Kilometer 50 Motorprobleme. Der Franzose und sein deutscher Co-Pilot Dirk von Zitzewitz versuchten ihren VW Touareg wieder flott zu bekommen und hofften auf Hilfe durch das technische Begleitteam. Gut 45 Kilometer weiter wartete auch Nani Roma auf Hilfe. Nachdem er sich auf der gestrigen zweiten Sonderprüfung bereits ohne Folgen überschlagen hatte, machte er auch heute einen Fahrfehler und stürzte mit seinen BMW X-raid in ein Loch.

Beim CP3 und 175 absolvierten Kilometern lag Peterhansel weiterhin in Führung und gab diese bis zum Ziel nicht mehr ab. Der neunmaliger Dakar-Sieger konnte seine Sanddünen-Erfahrungen deutlich umsetzen. Durch diesen 19. Dakar-Tagessieg in der Autokategorie, den 52. alle Kategorien (Rekord) zusammengenommen, übernimmt der Franzose das Kommando in der Gesamtwertung.

Peterhansel: Das war ein erster Schritt

Peterhansel will nun den Gesamtsieg, Foto: X-Raid
Peterhansel will nun den Gesamtsieg, Foto: X-Raid

Sichtlich zufrieden äußerte sich der Tagessieger Peterhansel: "Ein guter Tag liegt hinter uns. Wir sind als sechste losgefahren und erreichen als erste das Ziel. Eine nicht ganz einfache Etappe mit einer kilometermäßig kurzen Spezialprüfung. Es waren weiche Dünen dabei, ziemlich komplizierte Off-Track-Abschnitte, großes Kamelgras und dann ein sandiger Anstieg, den wir nur schwerlich erklimmen konnten, sogar mit der Power der offiziellen Fahrzeuge. Es stimmt schon, dass wir keine Luft ablassen, da wir mit einem anderen Druck durchkommen. Kurzum, es war ganz schön anstrengend. Wir haben auch viele Motorradpiloten stehen sehen. Heute konnte man sich vom Start weg absetzen, da einige Fahrer die Orientierung verloren haben, während bei uns die Navigation stimmte. Danach haben wir pausenlos attackiert. Derzeit interessieren mich Etappensiege nicht. Mich interessiert der Gesamtsieg. Das war heute ein erster Schritt in diese Richtung. Alles weitere wird sich zeigen."

Ergebnis: 3. Etappe Autos (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid), 02:55:19 Stunden
2. Sainz/Cruz (Volkswagen), + 00:05:44
3. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), + 00:10:01
4. Miller/Pichford (Volkswagen), + 00:10:14
5. Chicherit/Thoerner (BMW X-raid), + 00:19:18
6. Chabot/Pillot (Toyota), + 00:23:46
7. Cox/Schröder (Nissan Overdrive), + 00:27:01
8. Holowczyc/Fortin (Nissan Overdrive), + 00:28:20
9. Sousa/Baumel (Mitsubishi), + 00:39:02
10. Spinelli/Palmeiro (Mitsubishi), + 00:41:00

Gesamtwertung: Autos 3/14 (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (BMW X-raid), 09:14:28 Stunden
2. Sainz/Cruz (Volkwagen) + 00:04:33
3. Al-Attiyah/Gottschalk (Volkswagen), + 00:07:31
4. Miller/Pitchford (Volkswagen), + 00:13:12
5. Holowczyc/Fortin (Nissan Overdrive), + 00:40:38
6. Sousa/Baumel (Mitsubishi), + 00:46:45
7. Cox/Schröder (Nissan Overdrive), + 00:47:58
8. Spinello/Palmeiro (Mitsubishi), + 01:01:52
9. Gordon/Grider (Hummer), + 01:04:54
10. Neves/Maestrelli (Volkswagen), + 01:09:14