Matthias, morgen beginnt die zweite Dakar in Südamerika. Wie wird die Rallye im Vergleich zur zurückliegenden Ausgabe?
Matthias Kahle: "Im letzten Jahr war die Dakar sehr hart und unglaublich anstrengend. Ich glaube, dass es dieses Jahr ähnlich hart wird, besonders die Prüfungen in Chile. In der Atacama-Wüste sind die Dünen anders als in Afrika. In Chile gibt es Dünen mit langen Anstiegen. Es ist es schwierig überhaupt da hochzukommen, weil man sehr viel Schwung mitnehmen muss. So etwas gibt es in der Sahara nicht."

Wie lassen sich solche Dünen denn meistern?
Matthias Kahle: "Wenn du geradeaus hochfährst, bleibst du auf jeden Fall stecken. Wichtig ist, dass man in weiten Bögen hochfährt und immer wieder seitlich zur Düne Schwung holt. Das ist so wie beim Skifahren - nur geht es bei uns eben bergauf und nicht bergab. Und man muss immer die Grundregel Nummer Eins beachten: Du darfst nie stehenbleiben. Es ist immer besser, wenn man einen Bogen einschlägt und die Düne wieder ein Stück herunter fährt. Sonst bleibt man vielleicht stecken und verliert noch mehr Zeit."

Bei der ersten Prüfung startet Ihr als 16. Auto. Ist das gut oder schlecht?
Matthias Kahle: "Ich finde das gut. Einerseits zeigt es, welchen Stellenwert wir uns in den letzten Jahren erarbeitet haben. Andererseits haben wir eigentlich nur schnelle Allrad-Prototypen vor uns. Wir werden also nicht im Staub fahren. Sorgen mache ich mir höchstens um den schnellen Diesel-Buggy von Philippe Gache, der direkt hinter uns startet. Wir werden also schauen, dass er nicht bei uns im Rückspiegel auftaucht.

Ihr habt den Klassensieg als Ziel ausgegeben. Welche anderen Teams sind Eure größten Gegner bei der diesjährigen Dakar?
Matthias Kahle: "Philippe Gache fährt einen Diesel-Buggy, wir einen Benziner. Gache fährt also nicht in unserer Klasse, was aber nicht heißt, dass wir ihn nicht schlagen wollen. Ansonsten haben wir dieselben Konkurrenten wie 2009: Isabelle Patissier war letztes Jahr Zweite bei der Dakar, Bernard Errandonea Zweiter bei der Silk Way Rallye, Pascal Thomasse und Stephane Henrard sind ebenfalls schnell unterwegs. Thierry Magnaldi ist der einzige Topfahrer, der dieses Jahr nicht dabei ist. Wir können also auch bei den Buggies einen spannenden Kampf erwarten."