Aprilia machte zuletzt eigentlich keine so positiven Schlagzeilen. Zwar läuft das Superbike-Projekt gut, aber erst kürzlich entschied man sich kurz vor dem Teststart dazu, die Maschinen für die 250cc-Nachfolgeklasse Moto2 in der Motorrad-Straßen-WM wieder einzustampfen und ließ damit einige Kunden im Regen stehen. Doch nun hat Aprilia wieder ein ehrgeiziges Projekt ausgepackt, man wird an der Rallye Dakar teilnehmen, und das bereits 2010. "Wir haben bereits seit Jahren darüber nachgedacht, denn wir haben Interesse an der Art des Rennens und der Herausforderung. Zunächst hatten wir keinen Zeitplan im Kopf, aber als die Regeländerungen es uns erlaubten, gegen die Großzylinder mitzuhalten, wurde alles in Bewegung gesetzt", sagt Team Manager Davide Borghesi.

Deswegen will man nun schauen, wie weit man kommt, wenn man die Aprilia 450cc über drei Jahre von 2010 bis 2012 entwickelt. Borghesi muss zugeben, dass es vor allem im ersten Jahr schwierig werden wird, da das ganze Team noch unerfahren ist. "Unsere einzige Erfahrung besteht aus zwei Events der Pharaonen Rallye. Unser Hauptziel in Dakar wird es deswegen sein, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, damit wir die zukünftige Organisation des Teams und alles Weitere verbessern können."

Auf Fahrerseite gibt Aprilia aber auch schon 2010 Gas, denn mit Francisco Lopez hat man sich einen Piloten geholt, der durchaus zu den Favoriten gehört. Gerard Farres und Paolo Ceci gehören auch nicht zu den Schlechtesten, sollte die Technik also mitspielen, wäre eine Überraschung durchaus drin. "Wir wollen ernsthafte Teilnehmer sein und ich denke, das werden wir auch sein. Als Chaleco [Lopez] in Kairo erstmals die Maschine in die Hand bekam, gewann er sofort die erste Sonderprüfung. Seit der Pharaonen Rallye haben wir weitere Tests gemacht, durch die wir noch besser wurden. Dennoch ist es realistischer, erst 2011 an den Sieg zu denken. Für den Moment denken wir an ein paar Etappensiege und wollen einfach gut einsteigen", meint Borghesi.