Es sah alles nach dem ersten Dakar-Sieg von Ex-WRC-Champion Carlos Sainz aus. Der Spanier war seinem Traum so nahe und dann kam am 12. Tag der Schock: Nach 79 Kilometern verunfallte das Führungsduo Carlos Sainz und Michel Périn, wobei der Beifahrer eine mutmaßliche Schulterverletzung davontrug und zu weiteren Untersuchungen ausgeflogen wurde. Das Auto war drei Meter in die Teife gestürzt und dort auf dem Dach gelandet.

"Plötzlich ist vor uns ein vier Meter tiefes Loch aufgetaucht", schilderte Sainz den Unfall. "Wir sind reingestürzt und auf dem Dach gelandet. Ein BMW und Nani Roma konnten im letzten Moment noch ausweichen. Das BMW-Team hat uns geholfen, das Auto wieder auf die Räder zu stellen." Mittlerweile war ein ASO-Arzt eingetroffen, der Michel Périn kurz untersuchte und aufgrund einer Schulterverletzung die Weiterfahrt untersagte. Der Race Touareg war laut Angaben von Sainz soweit okay und zur Weiterfahrt bereit. Auch der Motor lief noch.

"Die wichtigste Nachricht ist, dass bei dem Unfall von Carlos Sainz und Michel Périn keine ernsthaften Personenschäden entstanden sind, doch wir müssen noch die genauen Untersuchungen abwarten", kommentierte VW-Motorsportdirektor Kris Nissen, der mit beiden Fahrern telefoniert hat. "Sie sind beide enttäuscht, dass die Rallye Dakar für sie beendet ist, aber auch erleichtert, dass der Zwischenfall glimpflich ausgegangen ist."

Man habe von Anfang an gewusst, dass man die Dakar bezwingen müsse, um zu siegen. "Unser aussichtsreichstes Team ist jetzt nicht mehr im Rennen, doch mit Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz und Mark Miller/Ralph Pitchford haben wir immer noch zwei Eisen im Feuer, um die Rallye Dakar mit dem Race Touareg zu gewinnen."

Duell um den Tagessieg

Nach dem Ausfall des Spitzenreiters übernahm dessen Teamkollege Mark Miller die Tagesführung und lag im Zwischenklassement lange in Führung. Kurz vor der abschließenden Dünenprüfung übernahmen dann Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz in einem dritten Volkswagen die Spitze. Sie verwandelten einen Rückstand von 2:18 Minuten in einen Vorsprung von 16:17 Minuten und sicherten sich damit nicht nur den Tagessieg, sondern auch die Führung in der Gesamtwertung. Sie haben vor den letzten beiden Etappen 2:35 Minuten Vorsprung auf das Duo Miller und Ralph Pitchford.

Auf dem dritten Rang der Gesamtwertung liegt nach der 12. Etappe der Amerikaner Robby Gordon in seinem Hummer. Er profitierte von einer guten Fahrt sowie Problemen beim einzig verbliebenen Werks-Mitsubishi von Nani Roma. Der Spanier blieb für über eine Stunde bei Kilometer 165 wegen eines mechanischen Problems hängen und fiel weit zurück. Aber auch Gordon fehlt bereits 1:18 Stunde auf de Villiers.

Wie mittlerweile üblich wurde auch die 12. Etappe von den ursprünglich 502 Kilometern gekürzt. Diesmal waren archäologische Ausgrabungen in der Region Fiambala für eine Verkürzung um rund 30 Kilometer verantwortlich.