Ohne die Disqualifikation von Nasser Al-Attiyah, der zur Motorschonung auf der sechsten Wertungsprüfung der Dakar zu viele Wegpunkte ausgelassen hatte, könnte das Team X-Raid nach wie vor auf Siegkurs sein. So ist ein Podestplatz außer Reichweite, doch Teamchef Sven Quandt ist dennoch nicht niedergeschlagen. "Wir hatten bei der Dakar eine wundervolle erste Woche - mit der Ausnahme von der sechsten Etappe, als Nasser und Tina [Thörner] ausgeschlossen wurden. Ich denke, wir haben allen gezeigt, dass das Auto [BMW X3 CC] nicht nur konkurrenzfähig ist, sondern besser als die Konkurrenz. Nasser hat sein Potential gezeigt, es war einfach eine Serie aus Pech, die zu seinem Ausschluss führte", sagte Quandt am Ruhetag in Valparaiso.

Deswegen hat er den Traum vom Dakar-Sieg für X-Raid noch nicht aufgegeben, auch wenn er in diesem Jahr natürlich nicht passieren wird. "Wir glauben immer noch, dass wir die Dakar in naher Zukunft aus eigener Kraft gewinnen können. Wir haben jetzt zwei Autos in den Top Ten. Sie sind zwar nicht in Reichweite des Podests, aber immer noch in guter Position. Wir hoffen auch, dass wir am Ende der Rallye zwei weitere Autos in den Top 15 haben", meinte der Teamchef. Die vier verbliebenen X-Raid-BMWs von Orlando Terranova, René Kuipers, Guerlain Chicherit und Leonid Novitskiy sind aktuell auf den Rängen acht, zehn, 19 und 22 in der Gesamtwertung zu finden.

Sollten alle vier auch ihren Weg ins Ziel finden, fände das Quandt schon sehr gut im Vergleich zu anderen Top Teams in der Rallye. "Das Ziel war natürlich, sechs Autos am Ende dabei zu haben. Ich denke, Guerlain kann nächste Woche noch ordentlich pushen und Platz zwölf, 13 oder 14 ist für ihn gut möglich", so Quandt. Am Ruhetag wurde jedenfalls technisch alles getan, um das zu ermöglichen. Alle Autos wurden gecheckt und wichtige Teile wurden ausgetauscht, bevor es am Sonntag mit der ersten von vier Etappen in Chile weitergeht.