Auch wenn die siebte Etappe der Dakar verkürzt war, so bot sie doch die eine oder andere Tücke, bevor am Samstag der Ruhetag ansteht. Zu Beginn ging es wieder über Dünen und dann auch durch den feinen Fesh-fesh-Sand, in dem man leicht hängen bleibt. Größtenteils war der Boden aber recht schlammig. Bei den Motorrädern kam Francisco Lopez am besten mit der Strecke zurecht und holte sich den Tagessieg; seinen ersten bei der Dakar und das ausgerechnet auf dem Weg in seine Heimat Chile.

Für Lopez war der Heimsieg natürlich etwas Schönes, wobei er sich zunächst nicht allzu sehr freuen konnte. "Ich bin heute schnell gefahren. Es gab viele Dünen und war sehr anstrengend. Morgen werden die Motorrad-Fahrer Schmerzen haben. Nach den Dünen kamen 120 sehr harte Kilometer, die eine schnelle Pace verlangten, bevor wir in den Schlamm kamen, der die Maschine stark destabilisiert hat", erzählte der Chilene. Nach dem Rückblick auf die Qualen kam schließlich doch noch die Freude durch, denn diesmal war er nicht nur gut gefahren, sondern konnte das auch in ein gutes Ergebnis ummünzen. "Jetzt sind wir in Chile, also schauen wir, was passiert. Ich hoffe, ich kann die Pace halten. Ich will in meiner Heimat wirklich gut abschneiden", meinte Lopez.

3:57 Minuten hinter ihm kam der Gesamtführende Marc Coma als Zweiter ins Ziel und baute damit seinen Vorsprung auch weiter aus. Denn sein engster Verfolger in der Dakar, Jonah Street, wurde lediglich Achter und war rund elf Minuten langsamer als Coma.

Etappenrang drei holte sich Cyril Despres, 5:21 hinter Lopez Siegeszeit von 2:36:09 Stunden. Damit gelang dem Franzosen in der Gesamtwertung eine weitere Verbesserung, da er Helder Rodrigues überholte, der rund 14 Minuten länger für die Wertungsprüfung gebraucht hatte. Despres liegt nun bereits auf Position sechs, auch wenn ihm auf die Spitze noch einiges fehlt. Was die Entscheidung der Kürzung der Etappe betraf, so war Despres ganz auf Seite der Organisatoren, da es viele Wasserlöcher und Schlamm gab. "Man muss wissen, wie man eine 200-Kilo-Maschine im Schlamm handhabt und das ist nicht leicht, aber es ging. Wir bekamen einen neuen Untergrund, als wir Argentinien verlassen und das habe ich nicht erwartet", meinte er.

Despres fühlte sich ein wenig an die Sahara erinnert, vor allem in den trockenen Abschnitten. Mittlerweile will er sich aber sowieso eingefunden haben. "Wenn ich nicht über meine Probleme nachdenke und keine habe, dann geht es gleich besser. Die Karten wurden in den ersten Tagen verteilt und jetzt kommen wir zu den Etappen, an die wir gewöhnt sind, in denen wir angreifen können. Darum geht es bei Rallye-Raids. Das Problem ist, als die Karten verteilt wurden, bekam ich kein gutes Blatt", meinte Despres. Rang vier in der Gesamtwertung ist aber in Reichweite und Pal Anders Ullevalseter und Jordi Viladoms, die vor Despres liegen, verloren auch am Freitag Zeit auf den Franzosen. Ullevalseter wurde Siebter 14:45 hinter der Spitze und neun Minuten hinter Despres, Viladoms war noch gut vier Minuten langsamer.

Frétigné hält weiter mit

Ganz an der Spitze der Gesamtwertung thront freilich weiter Coma. Der Spanier liegt nun 51:22 Minuten vor Street, bei dem es nicht mehr ganz rund zu laufen scheint. Dadurch ist ihm David Frétigné auch wieder näher gerückt. Als Fels in der Nicht-KTM-Brandung fuhr er am Freitag mit seiner Yamaha auf Rang vier und kam Street damit bis auf 51 Sekunden nahe. Dabei hatte der Franzose einige Probleme am Hinterrad und konnte zeitweise nicht so schnell fahren wie seine Konkurrenten. Nach hinten hat der Franzose in der Gesamtwertung Luft. Ullevalseter auf vier fehlen 28 Minuten zu Gesamtrang drei. Am Samstag wird sich daran auch nichts ändern, denn da ist Ruhetag.