Nachdem die Dakar 2009 für Cyril Despres bislang nicht nach Wunsch verlaufen ist, konnte sich der Franzose am Donnerstag auf der verkürzten sechsten Prüfung seinen ersten Tagessieg sichern. Der Franzose war diesmal nicht aufzuhalten und legte bei allen Messpunkten die besten Zeiten vor - schon nach den Sanddünen zu Beginn hatte er sich einen Vorteil erarbeitet. Da die Wertungs-Etappe aber wegen einer überwindlichen Furt nur rund 178 Kilometer kurz war, konnte er nicht viel auf seine Konkurrenten aufholen. Zudem war Marc Coma solide unterwegs und sicherte mit Platz zwei, 2:09 Minuten hinter Despres, seine Gesamtführung ab.

Despres war nach seinem Sieg und seinem zweiten guten Tag in Folge durchaus zufrieden. "Das ist eine Erinnerung, die man genießen muss, denn das war dieses Jahr für mich nicht immer der Fall. Es war wundervoll. Der Sand war gestern hellgrau, aber nach dem Regen heute Morgen war er dunkelgrau. Es hat sich wie ein anderer Ort angefühlt, aber es waren Sanddünen", meinte er. Er nutzte, dass er schon von weitem die Spuren der Konkurrenten sah und dadurch ein paar Abkürzungen nehmen konnte, was ihm ein paar Sekunden brachte. "Ich bin heute ein gutes Rennen gefahren."

Die dritte Position ging an Jordi Viladoms, der bereits 5:15 Minuten Rückstand auf den Tagessieger hatte. Mit der Etappe war er aber zufrieden. "Bislang hatte ich keinen einfachen Tag bei der Rallye. Am ersten Tag hatte ich einen Plattfuß und dann musste ich die folgenden Tage Marc Coma helfen", erzählte er. Seine Ergebnisse hätten besser sein können, aber die Anderen hätten auch Probleme gehabt, meinte er weiter und hoffte, dass es so weitergeht, da er sich gut fühlt. "Auf Teamlevel haben wir gut gearbeitet und das hat den Unterschied gemacht. Als Marc Probleme hatte, war ich hinter ihm und hinter mir war immer noch Gérard Farres."

Francisco Lopez und David Frétigné fuhren auch noch in die Top-Fünf, wobei Frétigné das Kunststück wieder mit seiner untermotorisierten 450er-Yamaha gelang. Abgesehen von ihm gehörten die Top Ten aber KTM. Keinen allzu guten Tag erwischte der Sieger des Mittwochs, Jonah Street. Er wurde mit 15:26 Minuten Rückstand auf Despres lediglich Elfter. Dabei hatte Lopez Street zu Beginn gut mit Frans Verhoeven fahren gesehen. "Aber danach habe ich besser navigiert und landete vor ihnen", meinte Lopez.

Damit verlor Street in der Gesamtwertung auch viel an Boden auf Coma. Der Spanier hat nun den angenehmen Vorsprung von 40 Minuten auf Street, der seinerseits Frétigné im Nacken spürt. Der Franzose liegt nur mehr rund sieben Minuten hinter dem Amerikaner und damit in Reichweite der Top-Zwei. Bereits eine Stunde, neun Minuten und 48 Sekunden hinter Coma liegt Viladoms auf vier. Tagessieger Despres hat sich derweil auf Rang sieben nach vorne gearbeitet. Auf seinen Dauerrivalen an der Spitze des Klassements fehlen ihm aber doch noch rund 1:34 Stunden.