Am fünften Tag der Rallye Dakar von Neuquen nach San Rafael konnte US-Boy Jonah Street das Rennen für sich entscheiden. Der KTM-Pilot gewann in 6:41.06 Stunden, vor seinen Markenkollegen Frans Verhoven und Francisco Lopez. Hinter dem Trio folgten mit David Casteu und Helder Rodrigues zwei weitere KTM-Piloten. Auf Platz sechs liegt der einzige nicht KTM-Fahrer unter den Top-10, David Frétigné auf Yamaha.

Weniger gut lief es für die beiden Dakar-Favoriten. Cyril Despres und Marc Coma kamen mit einem Rückstand von 14:46 Minuten beziehungsweise 15:45 Minuten ins Ziel und lagen damit auf den Rängen acht und neun der Tageswertung. Beide Fahrer hatten mit Pannen zu kämpfen. Marc Coma hatte bereits bei Kilometer 45 einen Reifenschaden und verlor 19 Minuten. Er konnte den Schaden jedoch reparieren und sein Rennen fortsetzten.

"Da waren einige Sanddünen und viele Steine zu bewältigen", erklärte Coma nach der Zieldurchfahrt. "Bei Kilomter 81 bin ich gestürzt, danach habe ich langsamer gemacht. Es war wichtig die Etappe zu beenden, ohne weitere Probleme zu bekommen."

Cyril Despres kämpfe derweil auch mit anderen Problemen, bei ihm funktionierte der Iritrak-Sensor nicht. Aber auch den Franzosen ereilten wie seinen Lieblingsrivalen Reifenprobleme, woraufhin ein Not-Stop eingelegt werden musste. Despres verlor dadurch 15 Minuten auf Coma und weitere 7 Minuten kamen auf dem folgenden Zeitabschnitt hinzu. "Das war nicht mein bester Tag aller Zeiten. Bei Kilometer 380 hatte ich einen Plattfuß. Ich habe eine Gruppe netter Argentinier getroffen und statt 20 bis 22 Minuten zu verlieren, waren es nur rund 17. Sie haben mir geholfen, indem sie mir die Werkzeuge reichten. Es war wieder ein harter Tag, aber ich bin wieder bei den Fahrern an der Spitze dran, was mich doch sehr überrascht", meinte Despres, der nach eigenen Angaben vor allem in den Dünen einiges an Kraft ließ.

Jonah Street zeigte sich derweil wenig beeindruckt von den Problemen der Favoriten. "Ich habe so hart gearbeitet, um das zu erreichen", sagte der Tagessieger. "Von einem Etappensieg habe ich schon lange geträumt." Vor allem eine gute Routenwahl habe ihm zum Erfolg verholfen. "Ich habe nicht die schnellste Maschine. Ich bin halt kein Werksfahrer. Aber ich habe den Richtigen Weg eingeschlagen und darum geht es am meisten bei dieser Rallye."

Dabei hatte von Beginn bis CP2 Francisco Lopez aus Chile vorn gelegen. Erst auf dem letzten Abschnitt gelang es dem 36-jährigen Street die Führung zu übernehmen. Am Ende lag er 7:34 Minuten vor Lopez, der auf den letzten Kilometern des Tages noch viel Zeit verlor und von Rang eins auf drei zurückrutschte.

In der Gesamtwertung verloren Coma und Despres rund 15 Minuten auf den heutigen Sieger Jonah Street und auch Frétigné rückte näher an die Spitze heran. Dadurch sieht es nun so aus, dass Coma rund 27 Minuten vor Street liegt. Frétigné hat 39 Minuten Rückstand auf die Spitze. Rang vier belegt Pal Anders Ullevalseter, dem schon 57 Minuten auf Coma fehlen. Cyril Despres ist mit rund 1:36 Stunden Rückstand auf dem zehnten Rang.