Bei der "Dakar" trifft eine große Fahrzeug-Vielfalt mit unterschiedlichsten Motor- und Antriebskonzepten aufeinander. Es wird unterschieden zwischen den Gruppen T1 (Prototypen wie der Volkswagen Race Touareg 2, die Konkurrenten von Mitsubishi und BMW sowie die Buggys), T2 (seriennahe Fahrzeuge), T4 (Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen) und US (SCORE/Baja-Reglement sowie Allrad über 2,8 Tonnen und weniger als 2,20 Meter Breite).

16 Hubraum-Einteilungen von unter 1,6 bis über 5,25 Liter ordnen zwei- und allradgetriebenen Autos der Klasse T1 verschiedene Basisgewichte zu. Der Race Touareg mit 2,5-Liter-TDI-Triebwerk hat zum Beispiel ein Mindestgewicht von 1.787,5 kg. Zum Vergleich: Das Mindestgewicht des Mitsubishi Racing Lancer und des BMW X3 mit Dreiliter-Dieselmotor liegt bei 1.900 kg. Ein zweiradgetriebener Buggy aus der Hubraumklasse des Race Touareg darf 597 kg leichter sein. Es sind Diesel- wie Ottomotoren zugelassen.

Der Durchmesser der Räder ist auf 810 mm (Allrad) und 940 mm (Zweirad-Antrieb) begrenzt. Der Federweg ist für Allradler mit Einzelradaufhängung auf 250 mm limitiert. Autos mit Zweirad-Antrieb unterliegen keiner Federweg-Begrenzung.

Hilfe durch Mechaniker nur im Biwak

Ein wichtiges Wettbewerbselement der Rallye Dakar ist die Einhaltung der Service-Regeln: Während der Wertungsprüfungen und der kompletten zweitägigen Marathon-Etappe ist fremde Hilfe verboten - ausgenommen ist die Unterstützung anderer Rallye-Teilnehmer, unter anderem der Race-Truck-Besatzungen. In der Regel darf nur im Biwak an den Fahrzeugen gearbeitet werden. GSM- und Satellitentelefone können für Notfälle im Rallye-Auto mitgeführt werden, dürfen aber nicht während der Fahrt eingeschaltet sein.

Täglich eine neue Startreihenfolge

Beginnend bei der ersten Etappe gehen die Rallye-Fahrzeuge in der Reihenfolge ihrer Startnummer auf das erste Teilstück. An allen folgenden Tagen bestimmt sich die Reihenfolge in den vier Einzelwertungen für Autos, Motorräder, Quads und Lkw nach dem Ergebnis der vorherigen Wertungsprüfung. Damit kann ein schlechtes Etappenergebnis zum Nach-, ein gutes zu einem Vorteil avancieren: Je nach Überholmöglichkeit auf der Strecke - abhängig vom Terrain - können so weitere Zeitverluste entstehen.

Tempolimit im Gelände

Die Höchstgeschwindigkeiten sind limitiert, Service-Autos müssen sich je nach Land an entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, Service-Lkw dürfen höchstens 90 km/h fahren. Für Rennautos gilt keine Begrenzung, sie erreichen 190 km/h und mehr. In besiedelten Gebieten ist für alle Fahrzeuge ein Tempolimit von 30 oder 50 km/h vorgeschrieben und wird per GPS permanent überwacht. Bei Überschreitungen folgen hohe Strafen - bis hin zur Disqualifikation.

Strenge Regeln für die Navigation

Rund um die Navigation der Rallye-Teams sind ebenfalls strenge Regeln einzuhalten. Der Veranstalter setzt auf den jeweiligen Tagesetappen verschiedene Wegpunkte, sogenannte Waypoints. Neben Way Point Eclipse (WPE), Way Point Masked (WPM) und Way Point Visible (WPV) stehen auch Kontrollpunkte (Passage Control = PC) sowie Start und Ende von Tempolimit-Zonen (DZ und FZ) auf der Agenda. Verpassen die Teilnehmer einen dieser Punkte, die durch das GPS-Modul an Bord registriert werden, drohen Zeitstrafen. Werden vier Wegpunkte in Folge ausgelassen, wird das entsprechende Duo von der Rallye ausgeschlossen.

Sicheres Überholen durch Sentinel-System

Für alle Teilnehmer der vier "Dakar"-Kategorien Autos, Motorräder, Quads und Trucks vorgeschrieben ist das sogenannte Sentinel-System, das die Crews in dem Fall mit einem Signalton warnt, dass ein Teilnehmer sich von hinten nähert. Wird das System durch ein auffahrendes Fahrzeug ausgelöst, ist das Team verpflichtet, den schnelleren Teilnehmer überholen zu lassen. Ziel des Sentinels ist es, sichere Überholmanöver zu erlauben und das Risiko für den Überholenden zu minimieren. Neben dem Sentinel-System müssen auch GPS- und Iritrack-Modul zur Positionsbestimmung der Teilnehmer während der Rallye zwingend an Bord der Rennfahrzeuge montiert und während der Fahrt funktionsfähig sein. Auch hier sind Sicherheitsaspekte für den Fall eines Unfalls ausschlaggebend.

Die Zeitzone reist mit

Während der gesamten Rallye Dakar gilt die gleiche Zeitzone - unabhängig von der tatsächlichen, in Argentinien oder Chile unterschiedlichen Lokalzeit. Mit dem Start in Buenos Aires gilt für die Dauer der "Dakar" die argentinische Zeit als sogenannte Rallye-Zeit. Grund dafür, nicht auf die jeweilige Lokalzeit - in Chile beginnt der Tag eine Stunde später als in Argentinien - umzustellen, ist eine leichtere Kontrolle der vorgeschriebenen Check-in-Zeiten für die Fahrer/ Beifahrer-Gespanne.