Die Mitsubishi Fraktion muss sich für 2008 warm anziehen. Dieser gut gemeinte Rat wurde den Japanern schon einige Male in den letzten Jahren gegeben. Eigentlich ist es aber so, dass sich die Mitsubishi Truppe auf der Insel des Erfolgs relativ wohl fühlt und sich bereits akklimatisiert hat, was nicht bedeutet, dass nicht umso mehr Energie in die anstehende Dakar 2008 investiert wurde. Im Gegenteil.

Die Piloten müssen vor allem eins: Fahren, fahren und nochmal fahren., Foto: Mitsubishi
Die Piloten müssen vor allem eins: Fahren, fahren und nochmal fahren., Foto: Mitsubishi

Vor ziemlich genau einem Jahr war es Stéphane Peterhansel, der sagte: "Der neue MPR13 ist sehr gut und sehr schnell, aber ich denke, wir können das Auto noch weiterentwickeln und 2008 den nächsten Sieg einfahren." Was darf man also erwarten? Der Motorenbereich bleibt unverändert, so verwendet Mitsubishi wieder den bewährten, 255 PS starken V6 Motor mit 4 Litern Hubraum. Der könnte jedoch das letzte Mal zum Einsatz kommen, da ein Dieselprojekt in den Startlöchern steht. Mitsubishi gab dem Fahrerkader, der ebenso wie der Motor unverändert blieb, die Möglichkeit bei einem letzten Funktionstest soviel zu testen, wie sie mochten. "Schließlich reden wir bei der Rallye Dakar über die härteste Rallye der Welt mit mehreren Tausend Wettbewerbskilometern - ein paar mehr oder weniger machen für diese robusten Fahrzeuge keinen Unterschied", so der Technische Direktor Thierry Viardot. Die Piloten konnten die Distanzen selbst wählen.

Viel Aufwand für einen siebenfachen Seriensieger könnte man meinen. Für die Japaner ist das gerade einmal Aufwand genug. Wer gewinnen will, darf nicht stillstehen. Stillstand ist Rückschritt, das weiß die fleißige Mitsubishi-Truppe. Wie man sieht, ist das der Weg zum Erfolg, die letzten sieben Rallyes hat Mitsubishi dominiert und somit auch die Grenze des verflixten siebenten Jahres überschritten. "Ich bin stolz, dass wir den siebten Sieg in sieben Jahren einfahren konnten", so Dominique Serieys, Mitsubishi Sportchef.

Die Männer, die den Druck und die Verantwortung auf den Schultern tragen, heißen wie schon letztes Jahr: Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret, Hiroshi Masuoka und Pascal Maimon, Luc Alphand und Gilles Picard und Joan Roma und Lucas Cruz Senra. Von ihnen hängt es ab, ob viele Mitarbeiter, die das ganze Jahr auf diese Rallye hinarbeiten, enttäuscht den Kopf hängen lassen oder die ganze Nacht mit lachenden Gesichtern feiern werden. Am 5. Januar werden besagte Herren in ihre Fahrzeuge steigen und das knapp 4.800 Kilometer lange Extrem-Abenteuer in Angriff nehmen. Beginnen wird die Rallye in Lissabon, von wo aus die Piloten in 15 Tagen das Ziel am 20. Januar 2008 erreichen sollen.

Darf die Mitsubishi Truppe ein 8. mal Jubeln?, Foto: Mitsubishi
Darf die Mitsubishi Truppe ein 8. mal Jubeln?, Foto: Mitsubishi

Der Pajero Evolution MPR13 wurde lediglich geringfügig modifiziert. So wurde der Luftmengenbegrenzer von 32 auf 31 Millimeter verkleinert und das Getriebe von 6 auf 5 Gänge reduziert. Starkes Augenmerk legte man bei der Mitsubishi Sportabteilung MMSP auf das Fahrwerk. Die intensiven Bemühungen machten sich bezahlt, was sich vorrangig bei der Fahrzeugbalance und der Traktion bemerkbar macht.

Auch wenn VW schon so hungrig auf den Titel ist, wie wahrscheinlich das gesamte GP2-Starterfeld zusammen, stellt sich mathematisch gesehen eher die Frage, welcher Mitsubishi Pilot 2008 gewinnen wird. Im Januar wird die Dakar Rallye zum dreißigsten Mal ausgetragen. Das Mitsubishi Team ist zum 26. Mal dabei und hat mit 12 Siegen fast jedes zweite Rennen gewonnen.