Auf dem Teilstück zwischen Iquique und Calama verloren sie etwa 15 Minuten auf ihre direkten Konkurrenten um den "Dakar"-Sieg, Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (X-raid-Mini) und liegen vor den abschließenden vier Etappen in Argentinien nun knapp 24 Minuten hinten den Rivalen.

Packendes Duell mit Al-Attiyah

De Villiers und von Zitzewitz hatten sich auf der über weite Strecken der Wertungsprüfung erneut ein packendes Duell um Sekunden mit Al-Attiyah geliefert und mit ihm permanent die Positionen in der Tageswertung getauscht. Bei Kilometer 328 entschieden sich die "Dakar"-Sieger von 2009 falsch. Sie folgten einer Abkürzung, die eine Ersparnis von zehn Kilometern einbrachte, fanden anschließend jedoch den Weg auf die richtige Route nicht auf Anhieb.

De Villiers/Von Zitzewitz luchsten dem MINI-Duo kurzzeitig die Spitze ab, Foto: Red Bull
De Villiers/Von Zitzewitz luchsten dem MINI-Duo kurzzeitig die Spitze ab, Foto: Red Bull

Dramatischer Fehler

Aufgewirbelter Fesh-Fesh ließ de Villiers/von Zitzewitz lange nach einem der obligatorischen Wegpunkte suchen, ehe sie im gewohnten Tempo die Verfolgung wieder aufnahmen. Das Pokerspiel, mit einem navigatorischen Coup eine Wende herbeizuführen, ging damit nicht auf. Mit ihnen verzockten sich beinahe ausnahmslos der Großteil der Favoriten - nur eben Al-Attiyah nicht. In Argentinien bleiben de Villiers/von Zitzewitz noch 1.025 WP-Kilometer - knapp ein Viertel der Gesamtdistanz - um Boden auf Al-Attiyah gutzumachen.

Der erste Tag nach der Ruhepause der Rallye Dakar schüttelte die Fahrer und Beifahrer zudem kräftig durch. Viele Auswaschungen hatten in den vergangenen Tagen zuerst der Piste, heute dem Material ordentlich zugesetzt. Autos, Fahrer und Beifahrer mussten zwischen Iquique und Calama unzählige Schläge verkraften. Den Auftakt hatte allerdings ein 44 Kilometer breiter Dünengürtel gebildet, ehe es auf das Waschbrett und auf schmalen Pfaden am Ende steil bergauf ging.

Von Zitzewitz: Ein Tag zum Vergessen

Dirk von Zitzewitz: Ein Tag zum Vergessen. Heute haben wir uns mit der Navigation leider verpokert. Bei Kilometer 328 haben wir eine Abkürzung genommen, die uns etwa zehn Kilometer eingespart hatte. Doch danach habe ich leider nicht gleich zurück ins Roadbook gefunden, was an der Stelle ausgerechnet auch nicht besonders präzise war. An dem Ort, an dem wir nach dem Wegpunkt gesucht haben, wirbelte viel Fesh-Fesh umher, sodass wir keine besonders gute Sicht hatten. Wie auch immer: Wir musste dieses Spiel versuchen, es hätte auch genauso andersherum ausgehen und 15 Minuten sparen können. Ich bin extrem enttäuscht über den Verlauf des Tages, aber auch das ist eben die ‚Dakar'. Ich kann mich aber daran erinnern, dass wir einst über 40 Minuten hinten lagen. Anschließend haben wir die Rallye Dakar doch noch gewonnen. Alles ist weiter möglich.