Yazeed Al Rajhi und sein deutscher Co-Pilot Timo Gottschalk konnten auf der achten Etappe ihren ersten Tagesssieg erzielen. Der WRC-Teilzeit-Pilot Al Rajhi überraschte bei seiner ersten Dakar-Teilnahme erneut alle Experten. Zum siebten Mal in Folge schaffte er ein Top-7-Resultat und konnte sich endlich auch als Sieger feiern lassen. In den letzten Tagen hatte er mehrfach geführt, war aber kurz vor dem Ziel noch abgefangen worden. Bei der Marathon-Etappe drehte er den Spieß auf den letzten 28 Kilometern erfolgreich um.

8. Etappe: Uyuni - Iquique

(Verbindung: 24 km, Prüfung: 781 km, davon 274 neutralisiert)

Die achte Etappe war gleichzeitig der zweite Tag des Marathons für die Teams der Auto-Kategorie. Die Route führte die verbliebenen 76 Teilnehmer aus Bolivien zurück nach Chile. Der erste Teil der Wertungsprüfung führte über einen großen Salzsee mit einer 100 Kilometer langen Vollgaspassage in 3.600 Metern Höhe. Im chilenischen zweien Teil wartete die Atacama-Würste mit Dünen und dem berühmten Fesh-Fesh-Sand. Im letzten Abschnitt hatten die Fahrer außerdem eine spektakuläre 700 Meter tiefe Abfahrt Richtung Biwak zu bewältigen.

De Villiers, Al-Attiyah und Vasilyev durchqueren den großen Salzsee, Foto: Red Bull
De Villiers, Al-Attiyah und Vasilyev durchqueren den großen Salzsee, Foto: Red Bull

Foj mit riesigem Vorsprung auf Rang eins

Kurzfristig wurde der Startpunkt der achten Etappe auf den zweiten Checkpoint vorverlegt. Bei Kilometer 380 lag der Gesamtführende Nasser Al-Attiyah an zweiter Stelle. Dritter war beim ersten Kontrollpunkt sein härtester Rivale Giniel de Villiers. Bei Höchstgeschwindigkeiten von fast 200 km/h wurde der Spanier Xavier Foj in einem Toyota Hilux mit einem Vorsprung von unwahrscheinlichen 13:05 Minuten geführt. Foj belegte vor dem Etappenstart einen unauffälligen 53. Rang im Gesamtklassement.

Bis zum zweiten Kontrollpunkt konnte MINI-Pilot Al-Attiyah den Rückstand auf 1:37 Minuten verkürzen. De Villiers war im Toyota weiterhin Dritter vor seinem Teamkollegen Al Rajhi, der sich um zwei Positionen verbessern konnte. Peterhansel belegte in seinem Peugeot den fünften Platz vor dem gestrigen Tagessieger Orlando Terranova.

Ein Reifenschaden verhinterte einen Sieg für de Villiers, Foto: Red Bull
Ein Reifenschaden verhinterte einen Sieg für de Villiers, Foto: Red Bull

De Villiers hängt Al-Attiyah ab

Nach 2:34 Stunden war Al-Attiyah der neue Leader, da Foj auf den letzten Kilometern fast 16 Minuten verloren hatte. De Villiers folgte mit 48 Sekunden Rückstand, der sich allerdings bei der nächsten Zeitmessung auf 1:52 Minuten vergrößert hatte. Auf dem nächsten Teilstück fuhren de Villiers und Terranova die schnellsten Zeiten und übernahmen beim zwölften Waypoint die Spitze. Dritter blieb Al Rajhi vor Krzysztof Holowczyc und Peterhansel Hinter den beiden MINI mit Titelverteidiger Nani Roma sowie Vladimir Vasilyev war Al-Attiyah mit 3:03 Minuten Rückstand bis auf den achten Platz zurückgefallen.

Nach der neutralen Zone folgte der Endspurt über 38 Kilometer mit einem Dünenteil auf den letzten zehn Kilometern, wo sich noch einmal alles ändern konnte.

Im letzten Sektor holte sich Al Rajhi den Sieg, Foto: Shakedown Team
Im letzten Sektor holte sich Al Rajhi den Sieg, Foto: Shakedown Team

Al Rajhi feierte seinen ersten Sieg

Erneut wurden die letzten Kilometer zu einem Krimi. Al Rajhi kam nach 3:26:49 Stunden als Erster am Zielort an. Damit holte der Mann aus Saudi Arabien seine ersten Tagessieg in seinem Debütjahr bei der Dakar. Nach sieben MINI-Siegen konnte Toyota die eindrucksvolle Serie beenden. Terranova kam 1:12 Minuten danach in Iquique an. Al-Attiyah schaffte es erneut mit einer Bestzeit im letzten Sektor vor de Villiers als Dritter die achte Etappe zu beenden. De Villiers verlor mit seinem deutschen Navigator Dirk von Zitzewitz 3:16 Minuten auf den letzten 38 Kilometern an Al-Attiyah. Ein notwendiger Reifenwechsel verhinderte den möglichen ersten Etappensieg.

Holowczyc wurde Fünfter vor Roma und Peterhansel. Die Plätze acht und neun belegten die X-raid-Teamkollegen Vasilyev und Boris Garafulic. Für den Chilenen Garafulic war es auf heimischen Boden die erste Top-10-Platzierung in diesem Jahr. Carlos Sousa wurde im Mitsubishi Zehnter. Im Gesamtstand liegt Al-Attiyah jetzt 8:27 Minuten vor de Villiers. Al Rajhi ist weiterhin überraschend Dritter mit 18:40 Minuten Rückstand hinter dem Leader. Holowczyc, dem über 54 Minuten auf die Bestzeit fehlen, kann nur noch auf Ausfälle der Konkurrenten hoffen.

Ergebnis: 8. Etappe Autos (Top 10)

1. Al Rajhi/Gottschalk (TOYOTA) + 03:26:49 Stunden
2. Terranova/Graue (MINI) + 00:01:12
3. Al-Attiyah/Baumel (MINI) 00:02:36
4. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA) + 00:02:49
5. Holowczyc/Panseri (MINI) + 00:03:12
6. Roma/Perin (MINI) + 00:03:24
7. Peterhansel/Cottret (PEUGEOT) + 00:03:46
8. Vasilyev/Zhiltsov (MINI) + 00:06:00
9. Garafulic/Palmeiro (MINI) + 00:10:09
10. Sousa/Fiuza (MITSUBISHI) + 00:11:17

Gesamtwertung: Autos 08/13 (Top 10)

1. Al-Attiyah/Baumel (MINI) 26:41:15 Stunden (Strafzeit: 00:02:00)
2. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA) + 00:08:27
3. Al Rajhi/Gottschalk (TOYOTA) + 00:18:40
4. Holowczyc/Panseri (MINI) + 00:54:38
5. Ten Brinke/Colsoul (TOYOTA) + 01:22:52
6. Van Loon/Rosegaar (MINI) + 01:25:51
7. Lavieille/Maimon (TOYOTA) + 01:48:41
8. Peterhansel/Cottret (PEUGEOT) + 01:51:46
9. Sousa/Fiuza (MITSUBISHI) + 02:07:13
10. Chabot/Pilot (SMG) + 02:26:50

Stimmen nach der 8. Etappe

Yazeed Al Rajhi (Etappensieger): "Heute war ein guter Tag. Wir sind schnell gefahren und es hat Spaß gemacht. Das Schwierigste war, die Toilettenstopps zu organisieren! Bei solchen Höhen will einen der kleinste Schluck auf Klo führen...der Massenstart in Salar war gut und ging unter guten Umständen über die Bühne. Wir hatten nicht den höchsten Topspeed, haben aber trotzdem auf die anderen aufgeschlossen. Es war ein bisschen wie ein Spiel."

Orlando Terranova (2. Etappen-Platz): "Die Marathonetappe war eine fantastische Erfahrung, wirklich. Bolivien hat uns warm empfangen, es gab viele Zuschauer. Alles war perfekt organisiert. Die zweit Stages waren fordernd und aufreibend. Ich musste ein bisschen Mechaniker spielen, aber es war okay. Diese Dakar ist frustrierend. Ich bin voll bei der Pace und es gibt noch einige Etappen, auf denen wir angreifen können. Hätten wir nicht die Probleme gehabt, wären wir voll dabei. ich muss noch besser werden und nächstes Jahr stärker zurückkommen."