Nur acht Minuten und 14 Sekunden – bei der "Dakar" ein Wimpernschlag. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben auf einer der härtesten Etappen bei der Rallye Dakar den Rückstand zur Spitze deutlich verkürzt und den Druck auf den Gesamtführenden Nasser Al-Attiyah im X-raid-Mini erhöht. Auf dem ersten Teil der Marathon-Etappe von Iquique in Chile nach Uyuni in Bolivien und wieder zurück schlug angesichts kniffliger Wegführung die Stunde der Navigatoren. Bei der WP-Premiere in Bolivien für die Teilnehmer der Automobil-Wertung erreichten de Villiers/von Zitzewitz zwar nur als Tagessechste das Marathon-Biwak – 06.50 Minuten hinter Tagessieger Orlando Terranova (X-raid-Mini) –, machten aber nach einem Navigationsfehler von Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel 2.58 Minuten gut, eröffneten fortan die Route und fuhren damit nahezu zeitgleich mit dem drei Minuten vor ihnen gestarteten Konkurrenten über die Ziellinie.

Die Wertungsprüfung verlief über kurvige Bergpassagen mit hartem, steinigem Untergrund. Es galt, mit dem Material und vor allem mit den Reifen zu haushalten. Lediglich drei Ersatzräder für zwei Tage und insgesamt 828 Kilometer auf Zeit standen und stehen den Teilnehmern an den beiden Marathon-Tagen und dem Abstecher nach Bolivien zur Verfügung. Ein Service ist am Abend nur von den Teilnehmern selbst erlaubt, die Racetrucks, die als schnelle Helfer üblicherweise auf der gleichen Rallye-Route starten, stehen zudem ebenfalls nicht zur Verfügung da sie ein anderes Zielbiwak angesteuert haben. Übrigens: Die letzte Rallye Dakar mit Marathon-Prüfung im Jahr 2009 entschieden Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz für sich.

Das ist ... das Zitat des Tages

"Eine heftige Etappe! Die Höhe macht allen zu schaffen. Ich selbst habe höllische Kopfschmerzen. Wir haben kurz vor Halbzeit Nasser Al-Attiyah eingeholt, der sich verfahren hatte. Von Kilometer 170 an haben wir also die Route eröffnet und für alle die Arbeit gemacht. Die Navigation war heute extrem schwierig und man musste permanent auf der Hut sein. Durch große Höhe haben Fahrer und Motoren ganz schön gehechelt. Und der Marathon ist noch nicht vorbei. Aber: Wir sind happy."