Nach ersten Tests in Freneuse, Montlhery and Creusot wurde der Peugeot 2008 DKR, mit dem die französische Marke 2015 ihr Comeback bei der Rallye Dakar feiert, in felsigem Gelände bei Chateau Lastours erprobt. Zum ersten Mal nahmen alle drei Crews gemeinsam an einem Test teil. Zuvor hatte Carlos Sainz mit seiner Expertise dabei geholfen, Kinderkrankheiten auszumerzen. Nun sollten die Modifikationen am Chassis und Kühlsystem geprüft werden.

Für Stephane Peterhansel bestand die größte Herausforderung darin, sich von allradgetriebenen Autos auf den nur an zwei Rädern angetriebenen Peugeot umzustellen. "Das verändert alles", räumte er ein. Der Bolide sei dadurch lebhafter und man müsse am Steuer geschickter und präziser agieren, um das 'Biest' unter Kontrolle zu halten.

Außerdem war es für ihn überraschend, wie der Bolide mit Schlaglöchern und Kompressionen umgeht. "Ich war immer daran gewöhnt, im Cockpit wie eine Puppe herumgeschleudert zu werden, aber das Verhalten des Peugeot 2008 DKR ist unendlich viel effizienter und sanfter", schwärmte er.

"Wann immer man einen bevorstehenden Einschlag befürchtet, absorbieren ihn die Aufhängung und die Räder mit ihrem großen Durchmesser. Das ist ein beruhigendes Gefühl, das es einem erlaubt, mit 120 oder 130 km/h durch Schlaglöcher zu fahren und nicht mit nur 80. Ich muss dementsprechend meinen Fahrstil anpassen", fügte der Franzose hinzu.

Mit Motor und Getriebe ist Peterhansel zufrieden, bis zum idealen Setup sei es jedoch noch ein langer weg. "Aber die ersten Eindrücke sind hervorragend - hier gibt es viel Potential", lautete sein Fazit.

Cyril Despres, der nach Erfolgen auf zwei Rädern auf die doppelte Anzahl an Reifen umsteigt, nahm zunächst bei Peterhansel auf dem Beifahrersitz Platz, ehe er sich selbst ans Steuer wagte. "Das war verrückt!", schwärmte er laut seinem Team mit Tränen in den Augen. "Es ist in jedem einzelnen Bereich bei weitem besser als ich es mit vorgestellt hatte. Und dabei bin ich noch weit davon entfernt, Vollgas zu geben und das volle Potential zu erkunden..."

An Despres' Seite saß Sainz, der dem Franzosen jede Hilfe anbot, auch wenn er davon ausgeht, dass er seinen Job gut machen wird. "Stephane und andere haben gezeigt, dass Motorrad-Piloten die erforderliche Einstellung haben, um auch in Autos gute Leistungen zu bringen. Und ich weiß, dass Cyril ein hervorragender Kämpfer ist", sagte er.