Die achte Etappe der Rallye Dakar führte die Motorradpiloten von Salta/Uyuni nach Calama. Auf der 462 Kilometer langen Wertungsprüfung umfuhren sie die größte Salztonebene der Welt, die Salar de Uyuni. Geschätzt zehn Milliarden Tonnen Salz erstrecken sich über 10.582 Quadratkilometer - das entspricht in etwa der Größe des Libanon. Der Vulkan Tunupa, der 5.432 Meter hoch ist, bildet einen Kontrast zu der weißen Ebene. Nach der Marathonetappe fahren die Piloten noch weiter über die Grenze von Chile durch die Anden nach Calama ins Biwak.

Von den 84 gestarteten Piloten absolvierte der mehrfache Dakar-Sieger Cyril Despres die Marathonprüfung am schnellsten. Nach fünf Stunden, 23 Minuten und 20 Sekunden sah er das Ziel an der Grenze zwischen Bolivien und Chile. Hinter ihm kamen Joan Barreda Bort und Marc Coma ins Ziel, die nur sechs Sekunden voneinander und etwas mehr als zwei Minuten von Despres getrennt waren.

Riaan van Niekerk sorgte für eine kleine Überraschung., Foto: ASO
Riaan van Niekerk sorgte für eine kleine Überraschung., Foto: ASO

Hinter dem Trio war der Abstand etwas größer. Der Portugiese Helder Rodrigues hatte im Ziel sechs Minuten und 38 Sekunden Rückstand auf Despres. Olivier Pain auf Rang fünf verlor bereits mehr als zehn Minuten auf den Sieger. Hinter ihm reihte sich auf Rang sechs Landsmann Michael Metge ein.

Für eine kleine Überraschung sorgte der Südafrikaner Riaan van Niekerk, der sich mit einer starken Performance auf seiner KTM auf Rang sieben schob. Die Plätze neun und zehn gingen mit Kuba Przygonski und Jordi Viladoms ebenfalls an KTM-Piloten. Das Trio lag innerhalb von nur 19 Sekunden. Dazwischen schob sich auf Rang acht der Chilene Daniel Gouet.

Alain Duclos scheint weiter vom Pech verfolgt zu sein. Der Franzose blieb bei Kilometer 51 stehen und verlor wohl aufgrund einer Reparatur mehr als eine halbe Stunde.

An der Spitze des Gesamtklassements tut sich nach der achten Etappe wenig, Barreda Bort machte lediglich sechs Sekunden auf Coma gut. Auf Rang drei liegt nach wie vor Viladoms vor Duclos, der weiter Zeit auf die Spitze verlor. Israel Esquerre belegt nach wie vor Rang fünf vor Pain. Auch Przygonski und Rodrigues hielten ihre Positionen, dahinter kletterte Despres von Platz zehn auf Rang neun. Platz zehn nimmt nun Gouet ein, Casteu rutschte auf Rang elf ab.

Ergebnisse: 8. Etappe Motorräder (Top-10)

1. Cyril Despres (Yamaha), 5:23:20 Stunden
2. Joan Barreda Bort (Honda), + 00:02:09
3. Marc Coma (KTM), + 00:02:15
4. Helder Rodrigues (Honda), + 00:06:38
5. Olivier Pain (Yamaha), + 00:10:40
6. Michael Metge (Yamaha), + 00:12:58
7. Riaan van Niekerk (KTM), + 00:13:15
8. Daniel Gouet (Honda), + 00:13:23
9. Kuba Przygonski (KTM), + 00:13:29
10. Jordi Viladoms (KTM), + 00:13:34

Gesamtwertung: Motorräder 8/13 (Top-10)

1. Marc Coma (KTM), 32:06:19 Stunden
2. Joan Barreda Bort (Honda), + 00:38:08
3. Jordi Viladoms (KTM), + 1:27:22
4. Alain Duclos (Sherco), + 1:49:09
5. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain), + 1:52:05
6. Olivier Pain (Yamaha), + 1:59:07
7. Kuba Przygonski (KTM), + 2:06:06
8. Helder Rodrigues (Honda), + 2:12:41
9. Cyril Despres (Yamaha), + 2:23:58
10. Daniel Gouet (Honda), + 2:38:51

Stimmen nach der achten Etappe

Joan Barreda Bort: Es war heute eine wirklich lange Prüfung und ich bin mit dem Marathon sehr zufrieden. Ich bin vorneweg gefahren, habe hart gepusht und die Geschwindigkeit nach oben getrieben, um zu versuchen, die anderen in Fehler zu treiben. Das ist noch nicht passiert, aber wir haben uns gut geschlagen und sind ein paar großartige Prüfungen gefahren. Ich bin sehr zufrieden.

Jordi Viladoms: Die Prüfung war einfach, da man nicht navigieren musste und es viele schnelle Abschnitte gab. Die wirkliche Schwierigkeit war die Höhe. Wir haben alle schlecht geschlafen. Und es war lang: 500 Kilometer, die einem wie eine Ewigkeit vorkamen. Wir haben gerade den bolivianischen Teil der Rallye hinter uns gebracht und das war ein Abschnitt, der mir Sorgen bereitet hat. Ich machte mir Sorgen, dass ich mich in einer schlechten Situation befinden würde. Ich hatte ein paar Probleme, aber nichts Schlimmes. Für mich ist bislang alles gut gelaufen. Ohne Risiken einzugehen und Verzögerungstaktiken bin ich jetzt Dritter in der Gesamtwertung, nun, da wir in die Wüstenprüfungen gehen. Im Moment läuft also alles gut.