Am dritten Tag des unerbittlichen Motorsport-Marathons sicherten "GdV" und "DvZ" trotz eines Tagesrangs außerhalb der Top-Ten ihren sechsten Platz in der Gesamtwertung ab. Das dritte Teilstück zwischen San Rafael und San Luis hatte es in sich. Plattfüße bestimmten den Tagesverlauf der #302 und ihrer Gegner. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz erwischte es gleich zweimal - unter verschärften Bedingungen. Der automatische Wagenheber quittierte den Dienst, manuelles Aufbocken des Toyota Hilux "made in South Africa" war angesagt.

Jeweils sechs Minuten gingen de Villiers/von Zitzewitz dabei verloren. Nach dem zweiten Reifenschaden - etwa bei Kilometer 110 der 301 Kilometer langen Etappe - mussten sie ohne weitere Ersatzräder vorsichtig agieren. "Dakar" paradox: Trotz der Reifenschäden blieben sie im Kampf um das Podium weiter im Geschäft, vom haushohen "Dakar"-Favoriten Stephane Peterhansel im Mini trennen sie nach Tag drei lediglich zwei Minuten. Joan Roma führt die "Dakar" nach seinem ersten Tagessieg nun vor zwei seiner Mini-Markenkollegen an.

Am dritten Tag der Rallye Dakar ging es im Schatten des mächtigen Aconcagua in die Vor-Anden - und damit hoch hinaus. Mehrmals arbeiteten sich die Teilnehmer über enge Pisten an die 3.000-Meter-Marke hoch. Viele Steine, Büsche am Wegesrand und tiefe Rinnen durch Ausspülungen bildeten den Untergrund des Tages. Nach dem steilen Aufstieg folgte ein rasantes Abwärts in die Täler - und damit ein höheres Tempo.

Giniel de Villiers: "Was bei der Rallye Dakar alles passieren kann, hat der dramatische Tag heute deutlich gezeigt. Wir hätten deutlich mehr Glück haben, aber auch mehr Zeit verlieren können. Weil der Wagenheber nicht richtig funktioniert hat, haben wir uns bei unseren beiden Plattfüßen einen großen Zeitverlust eingehandelt. Doch auch unsere Konkurrenten mussten Federn lassen. Ab Kilometer 110 sind wir ganz vorsichtig gefahren - angesichts dessen ist das Ergebnis heute richtig gut. Wir sind weiter im Geschäft, denn auch an den kommenden Tagen ist alles möglich."

Dirk von Zitzewitz: "Wer rechnet schon damit, dass der hydraulische Wagenheber nicht mitspielt? Wir mussten heute auf den manuellen Wagenheber zurückgreifen, den man erst aus dem Auto ausbauen muss. So etwas kostet natürlich viel Zeit. Doch wenn man sich die Zeiten im Vergleich zur Konkurrenz anschaut, haben wir teils gewonnen, teils verloren. Der 'Dakar'-Verlauf ist in diesem Jahr ganz schön verrückt. Ich kann nur empfehlen, die Rallye weiter zu verfolgen - sonst verpasst man definitiv etwas."