Mr. und Mr. Zuverlässig? Ganz sicher. Aber auch: Mr. und Mr. Südamerika. Fünf Starts in Argentinien, Chile und jüngst Peru, vier Top-3-Platzierungen – das hat kein anderes Duo im Marathon-Rallyesport vorzuweisen. Und der jüngste, den das Duo heute nach über 8.000 Kilometern durch Peru, Argentinien und Chile feierte, markiert erneut einen Coup der Verlässlichkeit, Prädikat: Three-O-One-Style. Seit 2007 starten "Ginny" und "Schnietz", wie sich der bodenständige Fahrer aus Südafrika und der sympathische Navigator aus Norddeutschland gegenseitig freundschaftlich nennen, gemeinsam bei der Dakar. Und stets erreichten sie das Ziel. Bei der mythischen Wüstenrallye, dem gnadenlos-zweiwöchigen Abnutzungskampf von Mensch und Maschine ist das alles andere als selbstverständlich. Mit ihrem Toyota Hilux erkämpften sie sich de Villiers und von Zitzewitz bei der 2013er-Ausgabe der Dakar hinter den Rekordsiegern Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret im hochfavorisierten X-raid-Mini Rang zwei. Und das vor weiteren Hochkarätern. Während die Sieger die Erwartungen erfüllten, übertraf die Three-O-One sie bei weitem.

Es ist ihr Stil. Und er ist erfolgreich. Kalkuliertes Risiko als perfektes Rezept – Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz gelten als die Zuverlässigsten ihres Metiers. 2009 sicherten sie sich mit Volkswagen so einen in mehrfacher Hinsicht historischen Sieg bei der Rallye Dakar. Auch 2013 saß das Mastermind in Fahrtrichtung links: Giniel de Villiers, der mit unbeirrbar verlässlichem Fahrstil das Material gleichzeitig an die Grenzen aber auch sicher ins Ziel bringt. Und das Mastermind sitzt rechts: Dirk von Zitzewitz, der mit instinktivem Gespür, stets den richtigen Weg zu finden als Navigator gleichwertiger Garant für Erfolg ist. Das Orientieren an realistischen Zielen ist "Ginny" wie "Schnietz" als Charaktereigenschaft in die Wiege gelegt. Der überraschend-überragende zweite Rang bei der "Dakar" ist Ergebnis dieses Erfolgsgeheimnisses.

2009 hatten Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz die bis heute andauernde Ära der Diesel-Dominanz bei der Rallye Dakar eingeläutet. 2012 und 2013 zeigten sie das Potenzial seriennaher, von herkömmlichem Ottokraftstoff angetriebener Motoren. Im vergangenen Jahr hatte das südafrikanisch-deutsche Duo mit Rang drei den ersten Podiumsplatz eines Nicht-Diesels seit 2009 gefeiert. Jetzt, 2013, sicherten sich die beiden das beste Ergebnis eines Dakar-Prototypen mit Ottomotor in Südamerika überhaupt. Ihr Toyota Hilux, der vom Team Hallspeed für Toyota Südafrika entwickelt und eingesetzt wurde, durchlief seit dem vergangenen Jahr eine stramme Evolution: Ein seriennaher 5-Liter-V8-Motor werkelt anstelle einer 4,7-Liter-Variante in dem Offroad-Fahrzeug mit Pritsche – und lieferte einen Zugewinn an Drehmoment und Leistung, der trotz eines höheren Gesamtgewichts eine ideale Voraussetzung für den härtesten Test im Motorsport darstellte.

Die Stimmen der Fahrer

Giniel de Villiers: Platz zwei – das ist wie ein Sieg für uns! Schon vergangenes Jahr haben wir unserer eigenen Erwartungen bei weitem übertroffen. Dass wir unseren dritten Platz von 2012 noch einmal übertreffen könnten, hätte wir vor der Dakar 2013 nicht zu träumen gewagt. Denn in diesem Jahr war die Konkurrenz noch größer als noch 2012. Es gab eine Menge Sieganwärter. Und dann gab es uns Underdogs. Mit unserer Zuverlässigkeit haben wir nicht nur diese schwere Rallye gemeistert, sie war auch unser Erfolgsgeheimnis. Unser Dreijahres-Programm hat mit einem erstklassigen Resultat begonnen. Da freut man sich schon jetzt auf das kommende Jahr, obwohl diese Dakar extrem anstrengend war.

Dirk von Zitzewitz: In einem Wort: wow! Mehr hätten wir uns für diese Rallye Dakar nicht wünschen können. Platz zwei – auf eine solche Wette wäre ich niemals eingegangen. Doch wir haben uns diese Position mit unserer Zuverlässigkeit, einem starken Auto, das in die richtige Richtung entwickelt wurde und einem super Team hart erarbeitet. Der Spruch 'To finish first, first you have to finish' wurde in der Formel 1 geprägt. Für die Dakar hat er noch mehr Richtigkeit. Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Ergebnis. Die Sache ist einfach erklärt: Diese Dakar war hart. Aber wir waren härter.